Brego´s Storys
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Brego´s Storys
Hey Leute
Ich schreibe auch sehr gern Geschichten. Meine meistens enstehen auf Grundlage der Harry Potter-Bücher.
Doch gibt es auch andere und ich möchte auch eine zum Thema Viggo Mortensen schreiben.
Hier möchte ich euch nun einige meiner Geschichten vorstellen und ich würde mich über Kommentare und Kritik von euch freuen.
Ich schreibe auch sehr gern Geschichten. Meine meistens enstehen auf Grundlage der Harry Potter-Bücher.
Doch gibt es auch andere und ich möchte auch eine zum Thema Viggo Mortensen schreiben.
Hier möchte ich euch nun einige meiner Geschichten vorstellen und ich würde mich über Kommentare und Kritik von euch freuen.
Re: Brego´s Storys
Eine meiner ersten Geschichten:
Fawkes in der Eulerei
Wieder hat ein neues Schuljahr in Hogwarts begonnen und Fawkes, der Phönix freut sich besonders darüber.
Während der Ferien war im Schloss nichts los und Professor Dumbledore saß nur in seinem Büro und grübelte vor sich hin. Es gab keine Auseinandersetzungen mit Voldemort, keine weite Reise, einfach gar nichts.
Nun, wo das neue Schuljahr beginnt, kommen auch viele Eulen aus den „Ferien“ wieder.
Eines Abends beschließt Fawkes in die Eulerei hoch zufliegen und sich mit den „Ferien-Eulen“ (wie er sie nannte) zu unterhalten.
Als der wunderschöne Phönix durchs Fenster geflogen kam, war es als breche ein Feuer im Turm aus. Alle Eulen verstummten und sahen den ungewohnten Besuch erschrocken an.
„Guten Abend“, grüßte Fawkes höflich und suchte nach einem halbwegs sauberen Platz, wo er sich niederlassen konnte.
Die Eulen glotzten den großen Vogel immer noch ehrfürchtig an, während dieser sich vorsichtig auf einer Stange neben der Tür niederließ und sich in dem schmutzigen Turm umsah.
„Guten Abend“, grüßte schließlich ein weise Schneeeule zurück.
„Wie kommen wir zu diesem hohen Besuch?“, erkundigte sich eine kleine und noch sehr junge Eule.
„Ach, wisst ihr“, begann Fawkes. „Den ganzen Sommer über hockte ich gelangweilt im Büro des Schulleiters. Ich dachte mir, nun wo die Eulen aus den Ferien wieder da sind, haben sie vielleicht interessante Geschichten zu erzählen.“
„Aber warum bist du nicht ein bisschen über dem Schlosshof geflogen oder woanders?“, fragte die kleine Eule (natürlich war es Pigwidgeon).
„Das sagt ihr so leicht“, erklärte Fawkes. „Aber wenn mein Meister mich braucht, muss ich sofort zur Stelle sein. Und es kann jederzeit sein, dass er mich braucht.“
„Meister Dumbledore war also den ganzen Sommer über auf Hogwarts?“, fragte die weise Schneeeule Hedwig nach.
Fawkes seufzte und sagte traurig: „Ja, leider.“
„Aber ist er den manchmal woanders?“, interessierte sich die Familien-Eule der Weasleys Errol.
„Ja natürlich“, antwortete Fawkes verträumt. „Manchmal verreisen wir ganz weit weg oder er besucht mit mir ein paar meiner Artgenossen oder aber wir kämpfen gegen Voldemort.“
Einige Eulen zuckten bei der Erwähnung des Namens zusammen, aber Hedwig war das gewohnt und so fragte sie: „Tretet ihr denn offen gegen ihn auf?“
„Eigentlich eher selten. Außerdem gibt er sich ja nicht zu erkennen, er versteckt sich. Aber wir schalten auch Todesser aus oder... naja zu viel darf ich nicht sagen.“ Verlegen brach er ab.
Nach einer längeren Pause fragte er, was denn die „Ferien-Eulen“ den Sommer über getan haben.
Da brach ein Redeschwall los, dass man nicht mehr wusste, wer was sagte.
„Ruhe“, sagte Fawkes laut, doch bei dem Tumult hörte ihn niemand.
Da schickte er einen kleinen Feuerball an die Decke und alle Eulen verstummten sofort.
„Also, alles schön der Reihe nach“, bat der Feuervogel.
Er zeigte auf eine Schleiereule und bat sie so ihre Geschichte zu erzählen.
Die Eule erzählte von einem wunderschönen Wald, mit sehr hohen Bäumen, wo sie ihre Familie besucht hat. Sie erzählte von den jungen Kindern, die ihre ersten Flugversuche unternahmen und von der Freude, als die ersten Eulenküken ihrer Tochter aus den Eiern schlüpften.
Sie erzählte so schön, dass jeder glaubte, selbst in diesem Wald gewesen zu sein und die Küken schlüpfen zu sehen.
Als die Eule fertig war und aufblickte, sah sie erstaunt Tränen in den Augen des großen Vogels.
Schnell zeigte Fawkes auf eine andere Eule, um von sich abzulenken und so erfüllte eine andere Stimme den Turm mit ihrer Geschichte.
So ging es weiter, bis die Reihe an Errol kam.
„Und was hast du erlebt, mein Freund?“ Fawkes blickte die alte Eule aufmunternd an.
„Nun ja, ich war immer sehr damit beschäftigt, die Briefe zügig anzubringen, was ja in meinem Alter nicht ganz leicht ist. Es hatt schon eine Weile gedauert, bis meine Familie das geschnallt hat, aber zum Glück haben wir ja Familienzuwachs durch Pig erhalten und der hat mir ne Menge Briefe abgenommen.“
Einige Eulen guckten bei der Erwähnung des Namen „Pig“ ein bisschen ratlos, doch Errol wies mit dem Flügel auf die kleine Eule Pigwidgeon.
Fawkes war überrascht.
„Also kommt ihr aus einer Familie?“
„Ja, Pig kam vor kurzem zu uns“, klärte ihn Errol auf.
„Und wo warst du so, bei deinen Botenflügen?“, erkundigte sich der Phönix nun bei Pigwidgeon.
„Ach naja“, zögerte Pig. „Da und dort. Meistens bei Hedwig. Ich musste oft zwischen Harry Potter und meinem Herrn Ron Weasley Briefe hin und her fliegen. Aber ich war auch bei Hermine Grag... Gran...“. Er brach sich fast die Zunge an den Namen.
„Granger“, half Hedwig bereitwillig.
„Ja genau“, sagte Pigwidgeon eifrig. „Aber ansonsten wurde ich nicht wirklich gebraucht. Ich schwirrte ein bisschen in der Gegend rum. Aber hier in Hogwarts ist es natürlich viel interessanter.“
Und er strahlte über sein ganzes kleines Eulengesicht.
„Aha, klingt ja nach einem doch recht erholsamen Sommer.“, vermutete Fawkes.
„Joar, doch, schon.“
„Na dann.“ Fawkes wandte sich Hedwig zu. „Du bist die letzte, meine Schöne.“
Plötzlich wurde es mucksmäuschenstill im Turmzimmer. Alles Eulen wussten, dass Hedwig die Eule des berühmten Harry Potter war und nun waren sie gespannt auf eine abenteuerliche Geschichte.
„Also ich bin ja schon ganz froh, dass ich überhaupt fliegen durfte“, find Hedwig an.
„Was heißt das?“, unterbrach sie Fawkes.
Hedwig erklärte: „Naja, anfangs durfte ich in dem Haus von Harrys Muggelverwandten nie raus aus diesem engen Käfig. Nach Jahren der Gefangenschaft konnte Harry seine Verwandten dazu überreden, mich wenigstens Nachts raus zulassen und seit dem konnte ich meinem Beruf auch in den Ferien nachgehen.
Nun fliege ich oft auch weite gefährlich und spannende Strecken, aber die Briefe sind bisher noch immer angekommen.“
„Wo fliegst denn du da hin?“, wollte ein Steinkauz wissen.
„Zu geheimen Orten, die ich nicht erwähnen darf“, sagte Hedwig geheimnisvoll.
„Wieso?“, kam es gleich von mehreren Kollegen und Kolleginnen.
„Das nennt man, denke ich Berufsgeheimnis oder auch Schweigepflicht“, versuchte Hedwig den Fragen auszuweichen.
Fawkes meinte: „Lasst sie doch. Wenn sie es nicht sagen darf, kann oder will müssen wir das akzeptieren. Und ganz unrecht hat sie ja nicht.“
Die aufgeregten Eulen gab sich zwar nicht ganz zufrieden, doch sie hofften noch mehr von der weißen Schneeeule zu hören.
Und diese erzählte weiter: „Aber am liebsten fliege ich zu Ron und seiner Familie. Ich liebe dieses Zaubererhaus und besonders freue ich mich immer über ein Wiedersehen mit Pig. In dem Haus ist es einfach toll. Ein bisschen erinnert es mich immer an Hogwarts, was ich in den Ferien nicht weniger vermisse als Harry.“
„Ja, Hogwarts vermisse ich auch immer“, riefen gleich mehrere Eulen durcheinander.
„Am liebsten aber fliege ich in die große Halle und überbringe dort meine Briefe an Harry.“
„Was war denn das beste, was ihr je überbracht habt?“, fragte eine junge Schleiereule.
„Nun“, begann Hedwig. „Ich weis, dass es Harry freut Briefe von Siri... ich meine von dem geheimen Zauberer zu bekommen.“
„Also ich überbringe gern leichte Briefe“, sagte Pigwidgeon.
„Das glaube ich“, meinte Fawkes und brach in schallendes Gelächter aus, das glockenhell klang und den Raum mit einer eigenartigen, aber beruhigenden Melodie erfüllte.
„Ich überbringe gern Süßigkeiten an meinen Herrn, weil ich weis, dass er sich darüber am meisten freut“, sagte eine Waldohreule.
„Ich lasse gern Heuler zukommen, fliege danach aber lieber wieder schnell weg“, lachte ein Steinkauz
„Na ich hoffe, dass das nicht so häufig vorkommt“, rief ein großer Uhu in das allgemeine Gelächter.
„Och, ab und zu schon“, erwiderte der Steinkauz
Einige Eulen überbrachten gern Liebesbriefe, andere Briefe von den Eltern, die meisten Geschenke, aber viele wussten auch gar nicht, was in den Briefen stand, die sie überbrachten.
„Es wird langsam hell“, merkte Fawkes, nachdem man sich noch viele Stunden unterhalten hatte.
„Du musst wohl weg?“, fragte Pigwidgeon traurig, der sich schon sehr an den großen leuchtenden Vogel gewöhnt hatte.
„Ja leider, ich weis nicht, ob Professor Dumbledore mich braucht.
Die Eulen verstanden das natürlich, denn sie hatten nun viel über den ungewöhnlichen Gast erfahren, aber sie waren dennoch betrübt.
Fawkes flog aus dem Fenster, schaute aber von draußen noch mal rein.
„Ich werde wiederkommen“, versprach er.
Kurz nachdem er weg war, knallte es kurz und der Knall schallte von den Wänden wieder. Nachdem sich die Rauchwolke verzogen hatten, sahen sie langsam eine rot goldene lange Schwanzfeder, die nur von einem Phönix stammen konnte, zu Boden gleite und wussten nun sicher: Fawkes würde sein Versprechen halten und wiederkommen.
Fawkes in der Eulerei
Wieder hat ein neues Schuljahr in Hogwarts begonnen und Fawkes, der Phönix freut sich besonders darüber.
Während der Ferien war im Schloss nichts los und Professor Dumbledore saß nur in seinem Büro und grübelte vor sich hin. Es gab keine Auseinandersetzungen mit Voldemort, keine weite Reise, einfach gar nichts.
Nun, wo das neue Schuljahr beginnt, kommen auch viele Eulen aus den „Ferien“ wieder.
Eines Abends beschließt Fawkes in die Eulerei hoch zufliegen und sich mit den „Ferien-Eulen“ (wie er sie nannte) zu unterhalten.
Als der wunderschöne Phönix durchs Fenster geflogen kam, war es als breche ein Feuer im Turm aus. Alle Eulen verstummten und sahen den ungewohnten Besuch erschrocken an.
„Guten Abend“, grüßte Fawkes höflich und suchte nach einem halbwegs sauberen Platz, wo er sich niederlassen konnte.
Die Eulen glotzten den großen Vogel immer noch ehrfürchtig an, während dieser sich vorsichtig auf einer Stange neben der Tür niederließ und sich in dem schmutzigen Turm umsah.
„Guten Abend“, grüßte schließlich ein weise Schneeeule zurück.
„Wie kommen wir zu diesem hohen Besuch?“, erkundigte sich eine kleine und noch sehr junge Eule.
„Ach, wisst ihr“, begann Fawkes. „Den ganzen Sommer über hockte ich gelangweilt im Büro des Schulleiters. Ich dachte mir, nun wo die Eulen aus den Ferien wieder da sind, haben sie vielleicht interessante Geschichten zu erzählen.“
„Aber warum bist du nicht ein bisschen über dem Schlosshof geflogen oder woanders?“, fragte die kleine Eule (natürlich war es Pigwidgeon).
„Das sagt ihr so leicht“, erklärte Fawkes. „Aber wenn mein Meister mich braucht, muss ich sofort zur Stelle sein. Und es kann jederzeit sein, dass er mich braucht.“
„Meister Dumbledore war also den ganzen Sommer über auf Hogwarts?“, fragte die weise Schneeeule Hedwig nach.
Fawkes seufzte und sagte traurig: „Ja, leider.“
„Aber ist er den manchmal woanders?“, interessierte sich die Familien-Eule der Weasleys Errol.
„Ja natürlich“, antwortete Fawkes verträumt. „Manchmal verreisen wir ganz weit weg oder er besucht mit mir ein paar meiner Artgenossen oder aber wir kämpfen gegen Voldemort.“
Einige Eulen zuckten bei der Erwähnung des Namens zusammen, aber Hedwig war das gewohnt und so fragte sie: „Tretet ihr denn offen gegen ihn auf?“
„Eigentlich eher selten. Außerdem gibt er sich ja nicht zu erkennen, er versteckt sich. Aber wir schalten auch Todesser aus oder... naja zu viel darf ich nicht sagen.“ Verlegen brach er ab.
Nach einer längeren Pause fragte er, was denn die „Ferien-Eulen“ den Sommer über getan haben.
Da brach ein Redeschwall los, dass man nicht mehr wusste, wer was sagte.
„Ruhe“, sagte Fawkes laut, doch bei dem Tumult hörte ihn niemand.
Da schickte er einen kleinen Feuerball an die Decke und alle Eulen verstummten sofort.
„Also, alles schön der Reihe nach“, bat der Feuervogel.
Er zeigte auf eine Schleiereule und bat sie so ihre Geschichte zu erzählen.
Die Eule erzählte von einem wunderschönen Wald, mit sehr hohen Bäumen, wo sie ihre Familie besucht hat. Sie erzählte von den jungen Kindern, die ihre ersten Flugversuche unternahmen und von der Freude, als die ersten Eulenküken ihrer Tochter aus den Eiern schlüpften.
Sie erzählte so schön, dass jeder glaubte, selbst in diesem Wald gewesen zu sein und die Küken schlüpfen zu sehen.
Als die Eule fertig war und aufblickte, sah sie erstaunt Tränen in den Augen des großen Vogels.
Schnell zeigte Fawkes auf eine andere Eule, um von sich abzulenken und so erfüllte eine andere Stimme den Turm mit ihrer Geschichte.
So ging es weiter, bis die Reihe an Errol kam.
„Und was hast du erlebt, mein Freund?“ Fawkes blickte die alte Eule aufmunternd an.
„Nun ja, ich war immer sehr damit beschäftigt, die Briefe zügig anzubringen, was ja in meinem Alter nicht ganz leicht ist. Es hatt schon eine Weile gedauert, bis meine Familie das geschnallt hat, aber zum Glück haben wir ja Familienzuwachs durch Pig erhalten und der hat mir ne Menge Briefe abgenommen.“
Einige Eulen guckten bei der Erwähnung des Namen „Pig“ ein bisschen ratlos, doch Errol wies mit dem Flügel auf die kleine Eule Pigwidgeon.
Fawkes war überrascht.
„Also kommt ihr aus einer Familie?“
„Ja, Pig kam vor kurzem zu uns“, klärte ihn Errol auf.
„Und wo warst du so, bei deinen Botenflügen?“, erkundigte sich der Phönix nun bei Pigwidgeon.
„Ach naja“, zögerte Pig. „Da und dort. Meistens bei Hedwig. Ich musste oft zwischen Harry Potter und meinem Herrn Ron Weasley Briefe hin und her fliegen. Aber ich war auch bei Hermine Grag... Gran...“. Er brach sich fast die Zunge an den Namen.
„Granger“, half Hedwig bereitwillig.
„Ja genau“, sagte Pigwidgeon eifrig. „Aber ansonsten wurde ich nicht wirklich gebraucht. Ich schwirrte ein bisschen in der Gegend rum. Aber hier in Hogwarts ist es natürlich viel interessanter.“
Und er strahlte über sein ganzes kleines Eulengesicht.
„Aha, klingt ja nach einem doch recht erholsamen Sommer.“, vermutete Fawkes.
„Joar, doch, schon.“
„Na dann.“ Fawkes wandte sich Hedwig zu. „Du bist die letzte, meine Schöne.“
Plötzlich wurde es mucksmäuschenstill im Turmzimmer. Alles Eulen wussten, dass Hedwig die Eule des berühmten Harry Potter war und nun waren sie gespannt auf eine abenteuerliche Geschichte.
„Also ich bin ja schon ganz froh, dass ich überhaupt fliegen durfte“, find Hedwig an.
„Was heißt das?“, unterbrach sie Fawkes.
Hedwig erklärte: „Naja, anfangs durfte ich in dem Haus von Harrys Muggelverwandten nie raus aus diesem engen Käfig. Nach Jahren der Gefangenschaft konnte Harry seine Verwandten dazu überreden, mich wenigstens Nachts raus zulassen und seit dem konnte ich meinem Beruf auch in den Ferien nachgehen.
Nun fliege ich oft auch weite gefährlich und spannende Strecken, aber die Briefe sind bisher noch immer angekommen.“
„Wo fliegst denn du da hin?“, wollte ein Steinkauz wissen.
„Zu geheimen Orten, die ich nicht erwähnen darf“, sagte Hedwig geheimnisvoll.
„Wieso?“, kam es gleich von mehreren Kollegen und Kolleginnen.
„Das nennt man, denke ich Berufsgeheimnis oder auch Schweigepflicht“, versuchte Hedwig den Fragen auszuweichen.
Fawkes meinte: „Lasst sie doch. Wenn sie es nicht sagen darf, kann oder will müssen wir das akzeptieren. Und ganz unrecht hat sie ja nicht.“
Die aufgeregten Eulen gab sich zwar nicht ganz zufrieden, doch sie hofften noch mehr von der weißen Schneeeule zu hören.
Und diese erzählte weiter: „Aber am liebsten fliege ich zu Ron und seiner Familie. Ich liebe dieses Zaubererhaus und besonders freue ich mich immer über ein Wiedersehen mit Pig. In dem Haus ist es einfach toll. Ein bisschen erinnert es mich immer an Hogwarts, was ich in den Ferien nicht weniger vermisse als Harry.“
„Ja, Hogwarts vermisse ich auch immer“, riefen gleich mehrere Eulen durcheinander.
„Am liebsten aber fliege ich in die große Halle und überbringe dort meine Briefe an Harry.“
„Was war denn das beste, was ihr je überbracht habt?“, fragte eine junge Schleiereule.
„Nun“, begann Hedwig. „Ich weis, dass es Harry freut Briefe von Siri... ich meine von dem geheimen Zauberer zu bekommen.“
„Also ich überbringe gern leichte Briefe“, sagte Pigwidgeon.
„Das glaube ich“, meinte Fawkes und brach in schallendes Gelächter aus, das glockenhell klang und den Raum mit einer eigenartigen, aber beruhigenden Melodie erfüllte.
„Ich überbringe gern Süßigkeiten an meinen Herrn, weil ich weis, dass er sich darüber am meisten freut“, sagte eine Waldohreule.
„Ich lasse gern Heuler zukommen, fliege danach aber lieber wieder schnell weg“, lachte ein Steinkauz
„Na ich hoffe, dass das nicht so häufig vorkommt“, rief ein großer Uhu in das allgemeine Gelächter.
„Och, ab und zu schon“, erwiderte der Steinkauz
Einige Eulen überbrachten gern Liebesbriefe, andere Briefe von den Eltern, die meisten Geschenke, aber viele wussten auch gar nicht, was in den Briefen stand, die sie überbrachten.
„Es wird langsam hell“, merkte Fawkes, nachdem man sich noch viele Stunden unterhalten hatte.
„Du musst wohl weg?“, fragte Pigwidgeon traurig, der sich schon sehr an den großen leuchtenden Vogel gewöhnt hatte.
„Ja leider, ich weis nicht, ob Professor Dumbledore mich braucht.
Die Eulen verstanden das natürlich, denn sie hatten nun viel über den ungewöhnlichen Gast erfahren, aber sie waren dennoch betrübt.
Fawkes flog aus dem Fenster, schaute aber von draußen noch mal rein.
„Ich werde wiederkommen“, versprach er.
Kurz nachdem er weg war, knallte es kurz und der Knall schallte von den Wänden wieder. Nachdem sich die Rauchwolke verzogen hatten, sahen sie langsam eine rot goldene lange Schwanzfeder, die nur von einem Phönix stammen konnte, zu Boden gleite und wussten nun sicher: Fawkes würde sein Versprechen halten und wiederkommen.
Re: Brego´s Storys
Eine kleine Geschichte über eine Posteule:
Eulenerlebnis von Gizmo
Mein Name ist Gizmo und ich bin eine Schneeeule.
Mein Leben verbringe ich in einem Laden in einem Zaubererdorf mit vielen anderen Posteulen. Mein Job ist es, Briefe und Päckchen sicher ihren Empfängern zu überbringen.
Ich werde sehr häufig ausgewählt, denn ich bin eine zuverlässige Eule.
Mein bester Botenflug war vor ein paar Jahren. Mich wählt ein Junge mit dem Namen Harry Potter aus und aus dem Staunen unserer Besitzer schloss ich, dass dies ein besonderer Junge sein musste.
Er hatte einen Brief für mich, auf dem stand „Schnuffel“. Wir Eulen haben so einen Instinkt, dass wir wissen wo wir ungefähr hin fliegen müssen. Ich wusste also, dass ich Richtung Norden musste. Und auch, dass mir eine lange Reise bevorstand.
Ich machte mich auch sofort auf den Weg, denn ich wollte mein Ziel schnell erreichen. Ich flog über Berge, Wälder und Seen und manchmal konnte ich unter mir schwarz gekleidete Kreaturen sehen.
Als ich diese Wesen näher angucken wollte und nach unten flog, wurde es eisig kalt und ich stieg schnell herauf in wärmere Luft. Seit dem näherte ich mich dem Boden nicht mehr so oft.
Nach Wochen wusste ich, dass ich mich meinem Ziel näherte. Jetzt musste ich nur noch den Mann finden, für den der Brief an meinem Bein bestimmt war (ja, ich wusste irgendwie, dass es ein Mann war).
Es dauerte Tage, bis ich ihn gefunden hatte. Manchmal spürte ich ihn ganz in der Nähe, doch konnte ich ihn nirgendwo entdecken. Eines Nachts, ich wollte gerade auf die Jagd gehen, da entdeckte ich ein schleichendes Tier unter mir. Ich weiß nicht, woher ich es wusste, doch eine innere Stimme sagte mir, dass ich genau dieses Wesen suchte. Ich flog also runter und beim Näher kommen bemerkte ich, dass es ein großer Hund war. Ich schwirrte eine Weile über ihm herum und beobachtete ihn. Schließlich machte ich mich bemerkbar, indem ich schrie und um seinen Kopf herum flatterte. Anfangs versuchte der Hund mich zu verscheuchen, doch dann sah er den Brief an meinem Bein und rannte auf ein Erdloch unter einem Felsen zu, das ich bis dahin nicht bemerkt hatte. Ich folgte ihm.
Drinnen war es überraschend groß und es gab in einer Ecke viele tote Mäuse Mäuse (wie extra für mich gejagt).
Plötzlich begann der Hund, sich vor meinen Augen zu verwandeln! Er bäumte sich auf und wurde immer größer – bis ein ausgewachsener Mann vor mir stand.
„Endlich, eine Antwort!“, rief er und riss mir sogleich den Brief vom Bein.
Während der Mann den Brief las, näherte ich mich den Mäusen. Unsicher, ob ich mich bedienen durfte, warf ich einen Blick auf den Mann, doch der war in seinen Brief versunken. Also nahm ich mir eine Maus.
Auf einmal hörte ich vor mir ein Scharren und ein Monster kam aus einer dunklen Ecke der Höhle auf mich zu und sah mich böse an. Ich bekam einen solchen Schrecken, dass ich mich auf die Schulter des Mannes rettete, doch dabei ließ ich meine Maus zurück.
Der Mann hatte inzwischen aufgehört zu lesen und sah nun zu dem Monster hinüber.
„Schon gut, Seidenschnabel“, sagte er. „Die Eule hat mir einen Brief von Harry gebracht und hatte wohl einen anstrengen Flug, so wie sie aussieht.“ Bei seinen letzten Worten warf er einen Blick auf mich und dann sah er zu den Mäusen. Rasch schnappte er eine vor dem Schnabel des Monsters weg und gab sie mir.
„Wir suchen uns neue, hier gibt es ja zum Glück keine Dementoren und Zauberer“, sagte er zu seinem Monster, während er es streichelte und ich schleunigst von seiner Schulter flog und mich auf einem Stein beim Höhleneingang setzte.
Dann kramte er auch aus seinem zerschlissenen Umhang eine Feder, ein Tintenfässchen und einen Fetzen Papier. Er setze sich auf den Höhlenboden und begann einen Brief zu schreiben.
Nach ein paar Minuten war er fertig, stand auf, steckte die Feder und das Tintenfass zurück in seinen Umhang und nahm dann den Faden von dem Brief von Harry´s Brief für den seinen und band ihn mir ans Bein. Dann brachte er mich auf dem Arm zum Höhleneingang und ich flog in die Nach hinaus davon.
Wochen später kam ich in Hogwarts an; mit vielen anderen Posteulen flog ich zum Frühstück in die Große Halle. Dort dauerte es nicht lange, bis ich Harry Potter entdeckte. Er freute sich wahrscheinlich über den Brief und auch seine Freunde sahen glücklich aus und ich konnte endlich mit frohem Gewissen zum Ausschlafen in den Laden zurückfliegen.
Eulenerlebnis von Gizmo
Mein Name ist Gizmo und ich bin eine Schneeeule.
Mein Leben verbringe ich in einem Laden in einem Zaubererdorf mit vielen anderen Posteulen. Mein Job ist es, Briefe und Päckchen sicher ihren Empfängern zu überbringen.
Ich werde sehr häufig ausgewählt, denn ich bin eine zuverlässige Eule.
Mein bester Botenflug war vor ein paar Jahren. Mich wählt ein Junge mit dem Namen Harry Potter aus und aus dem Staunen unserer Besitzer schloss ich, dass dies ein besonderer Junge sein musste.
Er hatte einen Brief für mich, auf dem stand „Schnuffel“. Wir Eulen haben so einen Instinkt, dass wir wissen wo wir ungefähr hin fliegen müssen. Ich wusste also, dass ich Richtung Norden musste. Und auch, dass mir eine lange Reise bevorstand.
Ich machte mich auch sofort auf den Weg, denn ich wollte mein Ziel schnell erreichen. Ich flog über Berge, Wälder und Seen und manchmal konnte ich unter mir schwarz gekleidete Kreaturen sehen.
Als ich diese Wesen näher angucken wollte und nach unten flog, wurde es eisig kalt und ich stieg schnell herauf in wärmere Luft. Seit dem näherte ich mich dem Boden nicht mehr so oft.
Nach Wochen wusste ich, dass ich mich meinem Ziel näherte. Jetzt musste ich nur noch den Mann finden, für den der Brief an meinem Bein bestimmt war (ja, ich wusste irgendwie, dass es ein Mann war).
Es dauerte Tage, bis ich ihn gefunden hatte. Manchmal spürte ich ihn ganz in der Nähe, doch konnte ich ihn nirgendwo entdecken. Eines Nachts, ich wollte gerade auf die Jagd gehen, da entdeckte ich ein schleichendes Tier unter mir. Ich weiß nicht, woher ich es wusste, doch eine innere Stimme sagte mir, dass ich genau dieses Wesen suchte. Ich flog also runter und beim Näher kommen bemerkte ich, dass es ein großer Hund war. Ich schwirrte eine Weile über ihm herum und beobachtete ihn. Schließlich machte ich mich bemerkbar, indem ich schrie und um seinen Kopf herum flatterte. Anfangs versuchte der Hund mich zu verscheuchen, doch dann sah er den Brief an meinem Bein und rannte auf ein Erdloch unter einem Felsen zu, das ich bis dahin nicht bemerkt hatte. Ich folgte ihm.
Drinnen war es überraschend groß und es gab in einer Ecke viele tote Mäuse Mäuse (wie extra für mich gejagt).
Plötzlich begann der Hund, sich vor meinen Augen zu verwandeln! Er bäumte sich auf und wurde immer größer – bis ein ausgewachsener Mann vor mir stand.
„Endlich, eine Antwort!“, rief er und riss mir sogleich den Brief vom Bein.
Während der Mann den Brief las, näherte ich mich den Mäusen. Unsicher, ob ich mich bedienen durfte, warf ich einen Blick auf den Mann, doch der war in seinen Brief versunken. Also nahm ich mir eine Maus.
Auf einmal hörte ich vor mir ein Scharren und ein Monster kam aus einer dunklen Ecke der Höhle auf mich zu und sah mich böse an. Ich bekam einen solchen Schrecken, dass ich mich auf die Schulter des Mannes rettete, doch dabei ließ ich meine Maus zurück.
Der Mann hatte inzwischen aufgehört zu lesen und sah nun zu dem Monster hinüber.
„Schon gut, Seidenschnabel“, sagte er. „Die Eule hat mir einen Brief von Harry gebracht und hatte wohl einen anstrengen Flug, so wie sie aussieht.“ Bei seinen letzten Worten warf er einen Blick auf mich und dann sah er zu den Mäusen. Rasch schnappte er eine vor dem Schnabel des Monsters weg und gab sie mir.
„Wir suchen uns neue, hier gibt es ja zum Glück keine Dementoren und Zauberer“, sagte er zu seinem Monster, während er es streichelte und ich schleunigst von seiner Schulter flog und mich auf einem Stein beim Höhleneingang setzte.
Dann kramte er auch aus seinem zerschlissenen Umhang eine Feder, ein Tintenfässchen und einen Fetzen Papier. Er setze sich auf den Höhlenboden und begann einen Brief zu schreiben.
Nach ein paar Minuten war er fertig, stand auf, steckte die Feder und das Tintenfass zurück in seinen Umhang und nahm dann den Faden von dem Brief von Harry´s Brief für den seinen und band ihn mir ans Bein. Dann brachte er mich auf dem Arm zum Höhleneingang und ich flog in die Nach hinaus davon.
Wochen später kam ich in Hogwarts an; mit vielen anderen Posteulen flog ich zum Frühstück in die Große Halle. Dort dauerte es nicht lange, bis ich Harry Potter entdeckte. Er freute sich wahrscheinlich über den Brief und auch seine Freunde sahen glücklich aus und ich konnte endlich mit frohem Gewissen zum Ausschlafen in den Laden zurückfliegen.
Re: Brego´s Storys
Sirius
Das war mal wieder typisch:
Kaum fing ich an von Hogwarts zu erzählen, wechselt meine Mutter das Thema. Ich wollte gerade von meinen guten Leistungen in der Schule erzählen, da wendet sich meine Mutter an meinen Bruder Regulus und macht mit ihm Pläne, was wir diesen Sommer machen wollen. Ich werde dazu schon gar nicht mehr gefragt. Für meine Mutter und meinen Bruder ist es, als würde ich gar nicht mehr zur Familie gehören. Und nur, weil ich nicht in Slytherin bin, sondern in Gryffindor. Und weil ich die Ansichten meiner Familie nicht teile, wonach Voldemort ein großer Zauberer sei. Verglichen mit Dumbledore ist er nichts besonderes.
Ich war so sauer, ich konnte kaum mein Besteck ruhig halten. Jede Ferien das gleiche. Ich komme nach Hause, zusammen mit Regulus, und niemand beachtet mich. Das ist auch der Grund, warum ich in den Weihnachts- und Osterferien in Hogwarts bleibe oder zu meinem Freund James Potter fahre. Dort sieht man mich wenigstens und unterhält sich mit mir.
Meine Eltern und mein Bruder waren fertig mit Essen und gingen ins Wohnzimmer hoch.
„Räum´ die Küche auf, Sirius!“, brüllte meine Mutter die Treppe runter. Das macht sie nach jedem Essen. Dummerweise muss ich auch noch auf Muggelart aufräumen, da ich erst sechzehn bin.
„Warum muss ich das immer machen?“, platzte es wütend aus mir heraus.
„Weil du der Letzte am Tisch bist!“, brüllte meine Mutter mich an.
„Aber nicht immer“, konnte ich mir nicht verkneifen zu sagen. „Selbst wenn ich eher fertig bin und schon in mein Zimmer gehen will, holt ihr mich noch runter, zum Aufräumen.“
Jetzt war ich wohl endgültig zu weit gegangen. Meine Mutter knallte mir eine und dann riss sie sämtliche Schränke auf und warf allen Inhalt quer durch die Küche. Ich musste mich ducken, um nicht von den schweren Töpfen und Tonkrügen getroffen zu werden.
Wie durch Zauberei blieb alles Geschirr heil, als es gegen die Wände und auf den Fußboden schlug.
„IN EINER STUNDE IST DAS ALLES AUFGERÄUMT!!!“, brüllte meine Mutter, dass das Haus wackelte.
Ja, was sollte ich machen? Ich machte mich also ans Aufräumen und hatte es auch fast geschafft, da kam Kreacher, unser Hauself, in die Küche schmiss „ausversehen“, wie er sagte, die Teller von der Spüle, die alle mit einem Scheppern auf dem Steinfußboden landeten und dort zerbrachen.
Keine drei Sekunden später stand meine Mutter wieder in der Küche und schrie sich die Seele aus dem Leib. Natürlich glaubte sie mir nicht, als ich ihr zu erklären versuchte, dass nicht ich die Teller runter geschmissen hätte.
„RAUS!“
Zornig stürmte ich die Treppe in die Eingangshalle hoch und dann in mein Zimmer. Wütend schlug ich die Tür zu und warf mich auf mein Bett.
Ich weiß nicht, wie lange ich dort wütend lag. Irgendwann beruhigte ich mich wieder und überlegte was zu tun sei. Mir kam ein Gedanke.
„Okay, wenn meine Mutter sagt 'raus', dann gehe ich eben.“
So packte ich meine wenigen Sachen in einen Beutel und machte daraus ein möglichst kleines Bündel.
Dann schlich ich mich runter zur Haustür, schlüpfte leise raus und stand schließlich auf der Straße.
Nun musste ich nur noch überlegen, wie ich wohl am besten ungesehen zum Haus meines Freundes James kam. Muggelgeld hatte ich nicht und zum laufen wäre es zu weit. Außerdem würde man mich wahrscheinlich erkennen, da ich oft in der Gegend herum streife. Und wenn man mich um diese Zeit auf der Straße sieht....
Plötzlich durchfuhr es mich wie ein Blitz: Animagi. Ich konnte mich in einen großen schwarzen Hund verwandeln. Dann konnte ich mein Bündel ins Maul nehmen und auf vier Beinen zu James laufen.
Gesagt, getan.
Ich schlich mich unter ein paar Bäume, wo es schon ein bisschen dunkel war. Dort legte ich erstmal mein Bündel ab. Jetzt konzentrierte ich mich und verwandelte mich in eine großen zotteligen schwarzen Hund. Ich nahm mein Bündel ins Maul und machte mich auf den Weg zu meinem besten Freund.
Ich brauchte länger als ich dachte. Um mich herum wurde es immer dunkler und dunkler.
Dann erreichte ich endlich James´ Dorf. Die Turmuhr schlug Mitternacht.
„So, jetzt nur noch das richtige Haus finden“, dachte ich mir. Doch das war in dieser Finsternis gar nicht so einfach. Ich versuchte mich an meine Hundenase zu halten, doch hier strömten einfach zu viele Gerüche auf mich ein.
Ich beschloss, im Park zu übernachten und morgen nach James zu suchen.
Also suchte ich mir ein ruhiges Plätzchen unter einem Baum. Ich hatte allerdings furchtbaren Hunger. Doch was zu Essen hatte ich nicht. So wurde es also eine unruhige Nacht.
Am Morgen wachte ich früh auf. Die Dämmerung setzte gerade ein. Doch auch dieses wenige Licht reicht einem Hund, um Nummern über einer Haustür zu erkennen.
Ich ging also durch das Dorf, fand dann bald auch die Straße und trottete nun die Straße runter, auf der Suche nach der richtigen Hausnummer.
Endlich sah ich sie. Mein Herz schlug schnell. Ich sprang über die niedrige Gartenmauer und verwandelte mich schnell wieder in einen Menschen. Dann ging ich zur Haustür.
Ich wollte gerade klingen, hatte auch schon die Hand auf dem Klingelknopf, da fiel mir ein wie zeitig es noch war. Vielleicht schliefen die Potters noch?
Gerade als ich das dachte, hörte ich, wie ein Fenster über mir geöffnet wurde. Von meinen früheren Besuchen wusste ich, dass das Fenster zu James´ Zimmer gehörte. Also klingelte ich.
Ich musste nicht lange warten, da wurde die Haustür geöffnet. Vor mir stand James in einem blauen Schlafanzug und mit ganz zerwühlten schwarzen Haaren, die, wie immer, wild von seinem Kopf abstanden.
Er blinzelte verschlafen, doch dann erkannte er mich.
„Sirius, was machst du denn um diese Zeit hier?“
„Hey, Krone“, begrüßte ich ihn und klopfte ihm auf die Schulter. „Ich dachte ich komme dich mal besuchen.“
„Um diese Zeit?“, kam die Antwort. „Wie siehst du außerdem aus?“
„Willst du mich nicht erst mal rein bitten?“
„Klar, komm rein“ James trat zur Seite.
„Willst du was frühstücken?“
„Klar gern“ Endlich was essen.
„Mein Eltern schlafen noch.“
„Kein Problem. Ich wollte sowieso erst mal mit dir reden.“
James brachte Brötchen und Kaffee an den Tisch und dann aßen wird erst mal. Für mich war es wie ein Festmahl.
Ich erzählte James, was sich gestern Abend bei uns zugetragen hatte.
„Und dann habe ich mich in Tatze verwandle und bin hier her.“
„Tolle Abenteuer gehabt?“
„Naja, eher nicht. Ich war nur gestern mächtig hungrig.“
„Ja, und nun? Ich meine, willst du wieder zurück?“
„Mmmmh... gute Frage“ Eher blöde Frage, denn natürlich wollte ich nicht dorthin zurück.
„Ja weißt du...“, begann ich, doch da kamen plötzlich James´ Eltern in die Küche.
„Hey Sirius, du bist heute aber zeitig“, begrüßte mich Mr. Potter.
„Ja... ähm....“ Was sollte ich sagen?
„Gehen wir erst mal hoch“, schlug James vor. „Wir haben schon gegessen, Mum“, fügte er auf einen Blick auf seine Mutter hinzu. Dann verließen wir die Küche.
„Also, was hast du vor?“ James schloss die Tür.
„Naja... wie soll ich das sagen... Erstmal möchte ich nicht nach Hause zurück und meine Eltern werden mich bestimmt auch nicht vermissen.“
„Klar, das dachte ich mir schon“, grinste James.
„Die Frage ist nun nur, wo ich während der Ferien wohnen könnte“, überlegte ich laut.
„Naja, vielleicht kannst du ja bei uns wohnen. Ich meine, du bist sowieso die meiste Zeit bei uns, von daher wird das meinen Eltern bestimmt nichts ausmachen.“
„Echt? Dürfte ich wirklich?“ Ich konnte mein Glück kaum fassen.
„Komm, wir gehen sie fragen.“
Wir rannte die Treppe runter in die Küche. Mr. und Mrs. Potter saßen noch beim Frühstück.
James erzählte ihnen die ganze Geschichte und schmückte sie sogar noch ein bisschen aus. Doch ich glaube das wäre gar nicht nötig gewesen. Ich sah sofort, dass seine Eltern nichts dagegen hatten.
„Natürlich kann Sirius während der Ferien bei uns wohnen; Platz genug ist ja.“
„Super, viele Dank.“
Ich hatte es geschafft: Ich war meine Eltern los und wohnte von nun an bei meinem besten Freund.
Konnte das Leben schöner sein?
Das war mal wieder typisch:
Kaum fing ich an von Hogwarts zu erzählen, wechselt meine Mutter das Thema. Ich wollte gerade von meinen guten Leistungen in der Schule erzählen, da wendet sich meine Mutter an meinen Bruder Regulus und macht mit ihm Pläne, was wir diesen Sommer machen wollen. Ich werde dazu schon gar nicht mehr gefragt. Für meine Mutter und meinen Bruder ist es, als würde ich gar nicht mehr zur Familie gehören. Und nur, weil ich nicht in Slytherin bin, sondern in Gryffindor. Und weil ich die Ansichten meiner Familie nicht teile, wonach Voldemort ein großer Zauberer sei. Verglichen mit Dumbledore ist er nichts besonderes.
Ich war so sauer, ich konnte kaum mein Besteck ruhig halten. Jede Ferien das gleiche. Ich komme nach Hause, zusammen mit Regulus, und niemand beachtet mich. Das ist auch der Grund, warum ich in den Weihnachts- und Osterferien in Hogwarts bleibe oder zu meinem Freund James Potter fahre. Dort sieht man mich wenigstens und unterhält sich mit mir.
Meine Eltern und mein Bruder waren fertig mit Essen und gingen ins Wohnzimmer hoch.
„Räum´ die Küche auf, Sirius!“, brüllte meine Mutter die Treppe runter. Das macht sie nach jedem Essen. Dummerweise muss ich auch noch auf Muggelart aufräumen, da ich erst sechzehn bin.
„Warum muss ich das immer machen?“, platzte es wütend aus mir heraus.
„Weil du der Letzte am Tisch bist!“, brüllte meine Mutter mich an.
„Aber nicht immer“, konnte ich mir nicht verkneifen zu sagen. „Selbst wenn ich eher fertig bin und schon in mein Zimmer gehen will, holt ihr mich noch runter, zum Aufräumen.“
Jetzt war ich wohl endgültig zu weit gegangen. Meine Mutter knallte mir eine und dann riss sie sämtliche Schränke auf und warf allen Inhalt quer durch die Küche. Ich musste mich ducken, um nicht von den schweren Töpfen und Tonkrügen getroffen zu werden.
Wie durch Zauberei blieb alles Geschirr heil, als es gegen die Wände und auf den Fußboden schlug.
„IN EINER STUNDE IST DAS ALLES AUFGERÄUMT!!!“, brüllte meine Mutter, dass das Haus wackelte.
Ja, was sollte ich machen? Ich machte mich also ans Aufräumen und hatte es auch fast geschafft, da kam Kreacher, unser Hauself, in die Küche schmiss „ausversehen“, wie er sagte, die Teller von der Spüle, die alle mit einem Scheppern auf dem Steinfußboden landeten und dort zerbrachen.
Keine drei Sekunden später stand meine Mutter wieder in der Küche und schrie sich die Seele aus dem Leib. Natürlich glaubte sie mir nicht, als ich ihr zu erklären versuchte, dass nicht ich die Teller runter geschmissen hätte.
„RAUS!“
Zornig stürmte ich die Treppe in die Eingangshalle hoch und dann in mein Zimmer. Wütend schlug ich die Tür zu und warf mich auf mein Bett.
Ich weiß nicht, wie lange ich dort wütend lag. Irgendwann beruhigte ich mich wieder und überlegte was zu tun sei. Mir kam ein Gedanke.
„Okay, wenn meine Mutter sagt 'raus', dann gehe ich eben.“
So packte ich meine wenigen Sachen in einen Beutel und machte daraus ein möglichst kleines Bündel.
Dann schlich ich mich runter zur Haustür, schlüpfte leise raus und stand schließlich auf der Straße.
Nun musste ich nur noch überlegen, wie ich wohl am besten ungesehen zum Haus meines Freundes James kam. Muggelgeld hatte ich nicht und zum laufen wäre es zu weit. Außerdem würde man mich wahrscheinlich erkennen, da ich oft in der Gegend herum streife. Und wenn man mich um diese Zeit auf der Straße sieht....
Plötzlich durchfuhr es mich wie ein Blitz: Animagi. Ich konnte mich in einen großen schwarzen Hund verwandeln. Dann konnte ich mein Bündel ins Maul nehmen und auf vier Beinen zu James laufen.
Gesagt, getan.
Ich schlich mich unter ein paar Bäume, wo es schon ein bisschen dunkel war. Dort legte ich erstmal mein Bündel ab. Jetzt konzentrierte ich mich und verwandelte mich in eine großen zotteligen schwarzen Hund. Ich nahm mein Bündel ins Maul und machte mich auf den Weg zu meinem besten Freund.
Ich brauchte länger als ich dachte. Um mich herum wurde es immer dunkler und dunkler.
Dann erreichte ich endlich James´ Dorf. Die Turmuhr schlug Mitternacht.
„So, jetzt nur noch das richtige Haus finden“, dachte ich mir. Doch das war in dieser Finsternis gar nicht so einfach. Ich versuchte mich an meine Hundenase zu halten, doch hier strömten einfach zu viele Gerüche auf mich ein.
Ich beschloss, im Park zu übernachten und morgen nach James zu suchen.
Also suchte ich mir ein ruhiges Plätzchen unter einem Baum. Ich hatte allerdings furchtbaren Hunger. Doch was zu Essen hatte ich nicht. So wurde es also eine unruhige Nacht.
Am Morgen wachte ich früh auf. Die Dämmerung setzte gerade ein. Doch auch dieses wenige Licht reicht einem Hund, um Nummern über einer Haustür zu erkennen.
Ich ging also durch das Dorf, fand dann bald auch die Straße und trottete nun die Straße runter, auf der Suche nach der richtigen Hausnummer.
Endlich sah ich sie. Mein Herz schlug schnell. Ich sprang über die niedrige Gartenmauer und verwandelte mich schnell wieder in einen Menschen. Dann ging ich zur Haustür.
Ich wollte gerade klingen, hatte auch schon die Hand auf dem Klingelknopf, da fiel mir ein wie zeitig es noch war. Vielleicht schliefen die Potters noch?
Gerade als ich das dachte, hörte ich, wie ein Fenster über mir geöffnet wurde. Von meinen früheren Besuchen wusste ich, dass das Fenster zu James´ Zimmer gehörte. Also klingelte ich.
Ich musste nicht lange warten, da wurde die Haustür geöffnet. Vor mir stand James in einem blauen Schlafanzug und mit ganz zerwühlten schwarzen Haaren, die, wie immer, wild von seinem Kopf abstanden.
Er blinzelte verschlafen, doch dann erkannte er mich.
„Sirius, was machst du denn um diese Zeit hier?“
„Hey, Krone“, begrüßte ich ihn und klopfte ihm auf die Schulter. „Ich dachte ich komme dich mal besuchen.“
„Um diese Zeit?“, kam die Antwort. „Wie siehst du außerdem aus?“
„Willst du mich nicht erst mal rein bitten?“
„Klar, komm rein“ James trat zur Seite.
„Willst du was frühstücken?“
„Klar gern“ Endlich was essen.
„Mein Eltern schlafen noch.“
„Kein Problem. Ich wollte sowieso erst mal mit dir reden.“
James brachte Brötchen und Kaffee an den Tisch und dann aßen wird erst mal. Für mich war es wie ein Festmahl.
Ich erzählte James, was sich gestern Abend bei uns zugetragen hatte.
„Und dann habe ich mich in Tatze verwandle und bin hier her.“
„Tolle Abenteuer gehabt?“
„Naja, eher nicht. Ich war nur gestern mächtig hungrig.“
„Ja, und nun? Ich meine, willst du wieder zurück?“
„Mmmmh... gute Frage“ Eher blöde Frage, denn natürlich wollte ich nicht dorthin zurück.
„Ja weißt du...“, begann ich, doch da kamen plötzlich James´ Eltern in die Küche.
„Hey Sirius, du bist heute aber zeitig“, begrüßte mich Mr. Potter.
„Ja... ähm....“ Was sollte ich sagen?
„Gehen wir erst mal hoch“, schlug James vor. „Wir haben schon gegessen, Mum“, fügte er auf einen Blick auf seine Mutter hinzu. Dann verließen wir die Küche.
„Also, was hast du vor?“ James schloss die Tür.
„Naja... wie soll ich das sagen... Erstmal möchte ich nicht nach Hause zurück und meine Eltern werden mich bestimmt auch nicht vermissen.“
„Klar, das dachte ich mir schon“, grinste James.
„Die Frage ist nun nur, wo ich während der Ferien wohnen könnte“, überlegte ich laut.
„Naja, vielleicht kannst du ja bei uns wohnen. Ich meine, du bist sowieso die meiste Zeit bei uns, von daher wird das meinen Eltern bestimmt nichts ausmachen.“
„Echt? Dürfte ich wirklich?“ Ich konnte mein Glück kaum fassen.
„Komm, wir gehen sie fragen.“
Wir rannte die Treppe runter in die Küche. Mr. und Mrs. Potter saßen noch beim Frühstück.
James erzählte ihnen die ganze Geschichte und schmückte sie sogar noch ein bisschen aus. Doch ich glaube das wäre gar nicht nötig gewesen. Ich sah sofort, dass seine Eltern nichts dagegen hatten.
„Natürlich kann Sirius während der Ferien bei uns wohnen; Platz genug ist ja.“
„Super, viele Dank.“
Ich hatte es geschafft: Ich war meine Eltern los und wohnte von nun an bei meinem besten Freund.
Konnte das Leben schöner sein?
Re: Brego´s Storys
Silver
Es war schon weit nach Sonnenuntergang. Die Straßen waren still, aus den meisten Häusern fiel Licht auf die dunklen Gassen.
Aus der Schmiede von John Silver war das gleichmäßige Schlagen des Hammers auf Metall zu hören.
John stand mit dem Rücken zum Schmiedefeuer und bearbeitete ein Stück Stahl, welches schon große Ähnlichkeit mit einem Schwert hatte.
Als John beim Bearbeiten des Metalls kurz inne hielt und aufblickte, sah er seine Frau in der Tür zur Schmiede stehen. Es sah aus, als stünde sie dort schon eine Weile.
„Wie lange brauchst du noch, Liebling?“, fragte sie und ging lächelnd auf ihn zu.
John wischte sich mit seinem nassen Hemd den Schweiß von der Stirn. „Nun, vielleicht noch zwei, drei Stunden“, antwortete er. „Das Schwert muss bis morgen fertig sein und es muss noch auskühlen.“
Das Gesicht seiner Frau verdüsterte sich. „Mr Most hat dir wirklich nicht viel Zeit gegeben, um ihm ein perfektes Schwert zu schmieden.“
John lächelte: „Das ist doch nichts Neues für mich. Wenn die Leute sich überhaupt etwas von mir schmieden lassen, dann muss ich es in sehr kurzer Zeit perfekt abliefern. Und bisher habe ich es doch noch immer geschafft.“
Marie seufzte: „Und trotzdem hast du nur wenige Kunden. Die können doch nicht immer noch an die Sache von vor fünfzehn Jahren denken.“
Damit meinte sie seine unfreiwillige Karriere als Dieb.
John arbeitete damals noch im Kurierdienst. Er reiste quer durchs Land und überbrachte Briefe an reiche Leute (arme Menschen konnten sich eine Kurier nicht leisten).
Einer Tages gab ihm ein Mann einen dicken Brief, den er zu dessen Bruder in die nächste Stadt bringen sollte. John dachte sich nichts bei dem dicken Brief und zog los.
Als er in die Stadt zurück kam, wo ihm der Mann den Brief gegeben hatte, hatte dieser schon wieder einen neuen, ähnlichen Brief für ihn.
Der fremde Mann gab John noch viele weitere solcher Briefe; mal einen, mal zwei oder drei.
John ritt bei seinen Wegen immer sein schwarzes Pferd Florian. Florian war immer ein ruhiges und ausgeglichenes Pferd.
Eines Tages kam John in eine neue Stadt. Die Wachen am Tor hielten ihm ihre Lanzen entgegen, denn es war schon dunkel und da war es nicht so leicht, das Stadttor zu passieren. John hatte damit gerechnet, aufgehalten zu werden. Doch womit er nicht gerechnet hatte, war Florians Verhalten beim Anblick der Waffen der Wachen. Er stieg und schlug mit den Vorderhufen in die Luft. John konnte sich nur mit Mühe auf dem Tier halten. Dabei ging allerdings die Tasche mit den Briefen auf und die ganze Post segelte zu Boden. Auch der Brief von Mr Unbekannt war dabei. Dieser schlug direkt vor den Füßen der Wachen auf die Steine und platze auf. Und heraus fiel – Geld!
Aber nicht nur ein paar wenige Banknoten, sondern mehrere 100-Dollar-Scheine. Im Dreck vor den Toren der Stadt lagen einige 1 000 Dollar!
John hatte Florian inzwischen wieder unter Kontrolle und starrte entsetzt auf das Geld. Hatte er immer mehrere 1 000 $ mit sich herum getragen? Er konnte es nicht fassen.
Er wurde von den Wachen vom Pferd gezerrt und zum Polizeigebäude der Stadt gebracht. Als er denen erzählte, er kenne den Mann nicht, der ihm die Briefe gegeben hatte, wurde er als Lügner abgestempelt. Niemand, weder hier noch sonst wo, glaubte ihm. Doch man konnte John auch nicht nachweisen, wo und ob er das Geld gestohlen hatte. Man musste ihn laufen lassen.
Seitdem hat er nie wieder als Kurier gearbeitet. Er begann eine Ausbildung zum Schmied und schon bald hatte er seine eigene kleine Werkstatt, wo er sich der Waffenherstellung widmete.
Doch wie Marie bereits sagte, hatte er sehr wenig Kunden.
„Tja, so einen Skandal vergessen die Leute nicht so schnell. Immerhin war ich ein angesehener Kurier.“
„Eben!“
John wollte das Thema wechseln und fragte deshalb: „Wo ist Alejandro?“
„Er ist bei Florian, glaube ich.“
„Ich habe ihm doch schon tausendmal gesagt, er soll nicht allein in den Stall“, schimpfte John, band seine Schürze ab und marschierte aus der Schmiede hinüber zum Stall. Dort fand er Alejandro, der sich auf eine Kiste gestellt hatte, um das Pferd besser streicheln zu können. Als er seinen Vater kommen sah, sprang er schnell von der Kiste herunter.
„Alejandro!“, rief John. „Wie oft muss ich dir noch sagen, du sollst dich ohne Begleitung Florian nicht nähern. Sieh doch, wie groß er ist.“
Der kleine Junge sah zu den Augen des Pferdes hoch. Florian schnaubte.
„Komm!“, forderte John seinen Sohn auf und streckte ihm die Hand entgegen.
„Kommst du mit ins Haus?“, fragte Alejandro.
„Tut mir Leid, aber ich muss noch etwas beenden.“ John fuhr ihm durch die blonden Locken. Diese hatte Alejandro von seiner Mutter geerbt. 'Gott sei Dank', dachte John und fuhr sich dann durch sein eigenes schwarzes schulterlanges Haar. 'Sonst könnte man uns gar nicht mehr auseinander halten.' John lachte. Es gefiel ihm, dass sein Sohn mit gerade mal sechs Jahren schon so aussah wie sein Vater. Doch machte es ihn auch stolz, dass er die schönen blonden Haare von Marie hatte.
Alejandro kehrte allein ins Haus zurück und John ging wieder in seine Schmiede.
Erst drei Stunden später war John mit seiner Arbeit fertig und zufrieden. Das Schwert sah genau so aus, wie Mr Most es sich wünschte.
John räumte schnell alles Werkzeug auf, löschte das Feuer und trat hinaus in die erfrischend kühle Herbstluft. Er atmete tief durch und schlenderte hinüber zum Wohnhaus.
Als er zur Tür hereinkam, fiel ihm auf wie ruhig es war. 'Komisch', dachte der Schmied. 'Marie ließt doch immer bis ich komme.' Doch nirgendwo brannte Licht. John lugte in die Kammer seines Sohnes. Alejandro schien zu schlafen. Doch was war das?
Ein Zettel lag vor Alejandros Bett, der bestimmt nicht dorthin gehörte. John schlich in die Kammer, um Alejandro nicht zu wecken. Er hob den Zettel auf und warf einen Blick aufs Bett. Doch das Bett war leer! Kein Alejandro schlief dort in die Kissen gekuschelt. John stürzte in seine und Maries Kammer. Hier war auch niemand.
John durchsuchte alle Zimmer des kleinen Hauses. Nichts!
Er rannte in den Stall. Florian schreckte auf, als John die Tür auf riss. John drängelte sich an Florian vorbei und durchsuchte auch den Stall. Wieder nichts!
John stand im Stall und fühlte sich ganz hilflos. Wo waren seine Frau und sein Sohn? Florian kam und stupste ihn an. John streichelte seine Stirn.
Schlagartig fiel ihm der Zettel ein, den er vor Alejandros Bett gefunden hatte. Nun holte er ihn aus der Hosentasche. Er riss ein Streichholz an und starrte auf das Papier. Es dauerte eine Weile, bis er begriff was dort stand.
Der Text war mit Kohle geschrieben und der Schreiber konnte wohl nicht sehr lange Schreiben gelernt haben. 'Der schreibt schlimmer als Alejandro', war Johns erster Gedanke. Dann konzentrierte er sich wieder auf die Schrift.
Wir hben Frau und Sohn
Bring unser Geld Kurir: 100 000 $!
In 3 Tagen auf Lichtung
„Welche Lichtung?“, fragte John verwirrt. Es gab viele Lichtungen in der Umgebung.
Florian stupste das Papier an und starrte auf die Rückseite. John drehte das Blatt um. Darauf war eine genaue Skizze des Waldes, der gleich hinter der Schmiede begann (die Schmiede war ebenfalls mit eingezeichnet). Ein Pfad führte durch den Wald zu einer Lichtung, die fast genau in der Mitte lag.
John kannte die Lichtung. Er hatte dort schon öfter mit Alejandro gespielt oder mit Marie die Sterne beobachtet.
Doch woher sollte er in drei Tagen 100 000 Dollar bekommen? Denn es war klar, wer diese Leute waren und warum sie so viel Geld wollten.
100 000 $ - soviel hatte man damals bei John gefunden, als er eines Bankraubes bezichtigt wurde. 100 000 $ lagen damals vor ihm im Schmutz. Vor fünfzehn Jahren.
Doch warum jetzt? Warum hatten die Ganoven so lange gewartet? John grübelte eine Weile darüber nach.
Florian wieherte
„Ist doch egal“, sagte John laut und drehte sich zu Florian um. „Irgendwie muss ich an die 100 000 Dollar herankommen, sonst sehe ich Marie und Alejandro womöglich nie wieder.“ Bei dem Gedanken zog sich ihm das Herz zusammen.
Doch woher so viel Geld nehmen? Diese Frage stellte sich ihm immer wieder.
Es klauen? Dann war er nicht besser als die Entführer und außerdem machte er sich dann wirkliche strafbar.
Und wenn er versuchte Marie und Alejandro zu befreien? Doch wie?
Sein Blick wanderte an Florian vorbei zum Fenster. Vom Stall aus konnte man die Schmiede sehen.
Ein Plan begann in Johns Kopf zu entstehen. Sein Blick fixierte sich wieder auf Florian. Und plötzlich hatte er den perfekten Plan.
John stürmte aus dem Stall ins Wohnhaus. Er riss Maries Truhe auf und begann zu wühlen. Marie nähte gern und so war hier sehr viel Stoff drin. Da Marie helle Farben liebte, waren diese im Überfluss vorhanden und lagen obenauf. John musste lange wühlen, bis er eine lange schwarze Stoffbahn ganz unten aus der Truhe zog. Dann schnappte er sich noch den kleinen Rest von einem blutroten Stoff und brachte alles zum Bett.
Die ganze Nacht maß, schnitt und nähte John. Er war sehr erstaunt darüber, wie gut er das hin bekam. Schließlich hatte noch nie eine Nadel in der Hand gehabt.
Als der Morgen graute war John fertig. Er betrachtete sein Werk. Dann ging er zu seiner Kleidertruhe, zog daraus ein rotes T-Shirt hervor, eine schwarze Hose und ein schwarzes Hemd.
John zog sich alle alten und neu genähten Sachen an und betrachtete sich in einem großen Spiegel:
Er trug eine schwarze Hose und ein rotes T-Shirt. Darüber ein Hemd, so dass man das T-Shirt oben heraus schimmern sah. Über dem Ganzen trug er einen schwarzen Umhang, der ihn im Wald hoffentlich so gut wie unsichtbar machte. John band sich noch den Rest vom roten Stoff wie ein Piratentuch um den Kopf.
Er erkannte sich selbst kaum wider. Er lächelte. „Es kann losgehen“, sagte er leise.
Schnell packte er sich in der Küche etwas Proviant zusammen, schnappte sich noch eine Decke und eilte aus dem Haus.
Das Gepäck stellte er vor dem Stall ab und lief in die Schmiede. Es war immer noch sehr warm hier drin. John griff nach dem fertigen Schwert von Mr Most. Dann fiel sein Blick auf den Schmiedehammer. Kurzer Hand nahm er diesen ebenfalls mit.
In Maries Truhe hatte er auch festes Leder gefunden, woraus er sich eine Gürtel und eine provisorische Scheiden genähte hatte. Den Gürtel hatte er schon umgebunden. Nun ließ er das Schwert vorsichtig in die Scheide gleiten. „Hoffentlich hält sie“, murmelte John.
Er ging zurück zum Stall, packte das Gepäck und öffnete vorsichtig die Tür. Er wollte Florian nicht wieder erschrecken.
Es dauerte fast eine Stunde, bis er Florian fertig geputzt, gestriegelt und gesattelt hatte. Er hatte gestern nicht daran gedacht, den Stall auszumisten und Florian hatte sich in der Nacht wohl ziemlich im Stroh gewälzt.
„So schmutzig habe ich dich noch nie gesehen“, sagte John zu dem schwarzen Hengst, während er ihn putze.
Endlich war alles fertig. Das Pferd glänzte, dass es selbst für einen König gut genug wäre. Das Gepäck war festgezurrt und John konnte aufsitzen.
Mit einem letzten Blick zur Schmiede und zum Wohnhaus ritt er in den Wald.
John ritt nicht auf dem Pfad. Die Gefahr entdeckt zu werden war zu groß. Er schlug sich rechts des Weges durch das Unterholz. Er kam nur mühsam voran, doch hatte er es auch nicht eilig.
Am Mittag machte er in einer Senke rast. Florian konnte Gras fressen und John aß eine Teil seines Proviants.
Nach einer kurzen Rast ging es weiter.
Am späten Nachmittag, als es langsam dunkel wurde, erreichten sie die Lichtung.
John sah sich vorsichtig um. Niemand war zusehen.
John suchte für sich und Florian ein sicheres und geschütztes Versteck. Schon bald fand er eine Höhle, die groß genug für sich und sein Pferd war. Er konnte die Lichtung gut überblicken, ohne selbst gesehen zu werden.
Schließlich brach die Nacht herein und John konnte gar nichts mehr sehen. Er wickelte sich in seine Decke und schloss die Augen. Kurz darauf war er eingeschlafen.
John wurde von einer strahlenden Herbstsonne geweckt, die genau auf sein Versteck schien. Florian war schon wach.
John trat aus der Höhle und sah sich um. Bei Tageslicht ließ sich nun auch die Umgebung um die Lichtung herum erblicken.
John seufzte. Er ahnte, dass er einen schweren Tag vor sich hatte.
Nach einem knappen Frühstück begann er die Lichtung und den Wald näher zu erkunden. Er überlegte angestrengt, wie er den Entführern eine Falle stellen könnte.
Sein erster Gedanke war eine Art Fallgrube auf dem Weg auszuheben und sie mit Zweigen zu bedecken. Doch es gab mehrere Wege, die auf die Lichtung führten und er wusste nicht auf welchem seine Feinde kamen (er nannte sie inzwischen „seine Feinde“). Außerdem kamen oft Spaziergänger auf die Lichtung. Wie sollte der denen erklären, was er hier machte?
Das größte Problem aber war: Womit hätte er graben sollen? Also verwarf er die Idee wieder.
John vermutetet, dass die Entführer erst am dritten Tag, wenn es dunkel wird auf der Lichtung erscheinen würden. Doch sicher konnte er sich nicht sein.
Auch wusste er nicht, wie viele Männer erscheinen würden. Zwei, drei? Oder noch mehr?
Hoffte er, sich einfach Marie und Alejandro schnappen zu können, auf Florian zu springen und weg zureiten? Die Entführer hatten vielleicht auch Pferde und Florian würde sie alle drei sicher nicht lange tragen können.
John musste zumindest ein Versteck in der Nähe suchen.
John suchte also nach einem Versteck, doch bis auf die Senke, in der er am Vortag Rast gemacht hatte, fand er nichts. Wenn sie den Räubern aus dem Blickfeld verschwanden und unbemerkt in die Senke kamen, hatten sie eine Chance. Er hoffte, Florian würde bis dahin durchhalten.
Wo war Florian überhaupt? John eilte zur Lichtung zurück. Die Sonne schien nun von oben senkrecht auf den Waldboden. Florian stand immer noch nicht weit von der Höhle entfernt angebunden und döste vor sich hin. John lächelte. Wie hatte er dieses Bild in den letzten fünfzehn Jahren vermisst: Florian friedlich in einem Wald, er selbst emsig bei der Arbeit. John seufzte. Ein Bildnis, das sich ihm so bald nicht wieder bieten würde.
John entschied sich, in seiner Höhle auf die Entführer und seine Familie zu warten. Er würde den passenden Zeitpunkt abwarten, Marie und Alejandro schnappen und mit ihnen auf Florian davon galoppieren. Wenn alles klappte.
John beschloss, sich für den Rest der Tages mit Schwert und Hammer vertraut zu machen. Doch erst musste er etwas essen. Viel konnte er nicht zu sich nehmen, wenn er am nächsten Tag nicht mit knurrenden Magen auf der Lauer liegen wollte.
Nach dem kargen Mahl begann er sein Training. Es war schon eine Weile her, seit er ein Schwert geschwungen hatte. Damals, als Kurier, hatte er immer eine Waffe bei sich getragen, doch zum Glück nur selten Gebrauch davon gemacht. Nun musste er sich erst wieder an die Handhabung gewöhnen.
Den Hammer zu schwingen war sehr schwierig. Er hatte ja bisher nur auf Stahl geschlagen, aber noch nie mit ihm sein Leben verteidigt.
Die Sonne begann, sich dem Horizont zu nähern. John war Schweiß nass geschwitzt. Umhang und Hemd hatte er schon vor einer Weile ausgezogen, doch das T-Shirt klebte an seinem Oberkörper wie eine zweite Haut. Auch die Hose war total verschwitzt.
John zog sich ein dünne Hose und einen Pullover an und breitete seine nassen Sachen auf einem noch warmen Stein aus.
Er hatte großen Hunger, doch hielt er sich zurück. Er musste sich immer wieder daran erinnern, dass er noch einen ganzen Tag hier draußen sein würde.
Nun, morgen würde er nicht zum Üben kommen. Er würde den ganzen Tag in seiner Höhle sitzen und auf seine Feinde warten.
Vorm Einschlafen ging er seinen Plan nochmals durch. Florian erzählte er, was dieser tun müsste. Florian hörte aufmerksam zu, doch ob er ihn verstand wusste John nicht. Unruhig schlief er ein.
Am nächsten Tag, der dritte und letzte Tag, war er vor Sonnenaufgang munter. Rasch zog er wieder seinen schwarzen Umhang über und band sich das rote Tuch um den Kopf. Dann wagte er sich in den Wald, um nach Beeren zu suchen. Zum Glück war Herbst und so fand er auch einige essbare Dinge; Wurzeln, Beeren und Pflanzen. Nicht sehr viel, doch mit dem Rest seines Proviants würde es für den Tag reichen.
John richtetet sich in seiner Höhle auf einen langen Tag ein.
Florian verstand nicht, warum er nicht hinaus durfte, um das frische grüne Gras zu fressen. John tat es Leid, dass er hin nicht hinaus lassen konnte. Er konnte es nicht riskieren, entdeckt zu werden. Der Fremde wird sich sicher auch nach fünfzehn Jahren noch an das Pferd des Kurierreiters erinnern.
Um Florian aufzuheitern gab John ihm Möhren und Äpfel.
Die Sonne wanderte über den Himmel. Bald schon schien sie senkrecht auf die Lichtung. Dann zog sie weiter.
Langsam senkte sich die Dämmerung über den Wald. Es wurde windig. Die alten Bäume um die Lichtung ächzten. Heute Nacht würde es keinen Mond und keine Sterne geben.
'Das ist gut', dachte John. 'So kann man uns nicht so leicht folgen. Doch auch wie könnten Schwierigkeiten haben. Wenn wir die Senke verfehlen...'
Plötzlich richtete John sich alarmiert auf. Auch Florian blickte interessiert zum Höhleneingang. Auf einem der Wege, die auf die Lichtung führten, bewegte sich etwas. Da es so dunkel war dauerte es eine Weile bis John etwas erkannte. Dann sah er mindestens sieben Leute auf die Lichtung heraustreten.
Er schluckte. Einer der Menschen war sehr klein. Alejandro. Auch Marie war leicht zu erkennen. Trotz der sternen- und mondlosen Nacht sah er ihr Haar leuchten.
Er musste blinzeln, um wieder klar sehen zu können. Marie und Alejandro waren nicht gefesselt, soviel konnte er erkennen. Er versuchte die Männer zu zählen, doch da diese auf der ganzen Lichtung durcheinander liefen, war es sehr schwierig. Schließlich konnte er fünf Personen unterscheiden.
John war sich nicht sicher, ob sein Plan wirklich funktionieren würde. Mit so vielen Männern hatte er nicht gerechneten. Marie und Alejandro wurden zum Rand der Lichtung gezerrt und von zwei Männern bewacht. Die anderen drei sahen sich weiter auf der Lichtung um und spähten in den dunklen Wald.
Die Minuten zogen sich dahin.
John sah schließlich ein, dass er an einem offenen Gefecht nicht vorbei kam. Er überlegte, wie er sich am sichersten zeigen könnte.
Er schlich um die Lichtung zu der Stelle, wo sein Sohn und Marie standen. Florian ließ er in der Höhle.
Er war nur noch zwei Schritte von den Wachen entfernt, da trat er auf einen Zweig. Einer der Wächter sah sich um und John genau ins Gesicht. John sprang vor und schlug ihm die der Faust so hart ins Gesicht, dass der Mann zu Boden ging. Der zweite Wächter schrie und stützte sich auf John. Marie reagierte blitzschnell: sie stellte dem Mann ein Bein und dieser fiel der Länge nach hin.
Da John keinen Menschen töten könnte, brach er ihm mit einem gezielten Schlag seines Hammers ein Bein und den rechten Arm. Dabei fühlte er sich alles andere als wohl.
Die drei Männer auf der Lichtung hatten den Schrei ihres Kameraden gehört und stürmten mit gezückten Waffen auf die Familie zu.
John schob Alejandro hinter sich, doch Marie griff sich einen starken Ast vom Waldboden und schlug damit auf den ersten Angreifer ein. Dieser ging auch schnell zu Boden.
John hatte unterdessen alle Hände voll zu tun sich die anderen zwei vom Leib zu halten. Er schwang Schwert und Hammer und die Angreifer wichen zurück.
John wurde der Hammer immer schwerer, seine Schläge immer träger. Das nutzten seine Gegner und griffen ihn von links an. Der erste Schwertstreich ging daneben, doch der zweite zerfetzte sein Hemd und schnitt ihm in den Oberarm. Blut floss über seinen Arm. Als die erschöpfte Marie das sah, sprang sie mit einem Wutschrei vor und schlug den Mann, der ihren Retter verletzt hatte, so hart mit dem Knüppel in die Rippen, dass dieser zerbrach. Und dem Geschrei des Getroffenen zufolge, nicht nur der.
Nun war nur noch einer übrig. Dieser sah sich einem erschöpften Mann mit Schwert und Hammer gegenüber und einer wütenden unbewaffneten Frau. Doch sah er auch den kleinen Jungen, der sich langsam und unsicher näherte. Der Räuber täuschte eine Angriff auf das Ehepaar vor und stürzte sich auf den Jungen.
Marie entriss John das Schwert und schleuderte es dem Mann zwischen die Beine. Dieser strauchelte und stürzte. John sprang vor, hob sein Schwert auf und hielt es dem Mann an die Kehle. „Wage es nie wieder meinen Sohn anzufassen!“, knurrte er. Der Mann sah entsetzt zu ihm hoch.
John wandte sich an Alejandro: „Dort hinten ist eine Höhle.“ Er zeigte hin. „Dort steht Florian und mein Gepäck ist auch dort. Bei dem Gepäck ist ein Seil. Bring das Seil und Florian hierher.“
Alejandro nickte und lief los. John wandte sich an Marie, ohne das Schwert von der Brust des Mannes zu nehmen. Sie sahen sich an. „Danke“, sagten sie gleichzeitig und lachten.
Hinter sich hörte John ein Wiehern. Er drehte sich um und sah seinen kleinen Alejandro auf seinem schwarzen Hengst Florian über die Lichtung traben.
Als sie bei ihnen ankamen, hob er Alejandro vom Pferd und drückte ihn an sich.
Dann nahm er das Seil und zusammen mit Marie fesselten sie die fünf Männer.
„Ich reite jetzt in die Stadt und hole die Polizei“, erklärte John. „Ihr bleibt hier.“
Er gab Marie sein Schwert und vertraute Alejandro sein Gepäck an. Dann schwang er sich in den Sattel und galoppierte durch die Nacht.
Die Wolken verzogen sich, der Mond kam zum Vorschein und erhellte den Weg. John ritt nun auf dem Hauptweg. So kam er bald darauf in die Stadt. Er ritt zum Polizeigebäude, saß ab und stürmte hinein.
Es dauerte eine Weile, bis die Polizisten ihm seine Geschichte glaubten; doch schließlich kamen sie mit.
Als die Dämmerung nicht mehr fern war, kamen sie auf die Lichtung.
Alles war so, wie John es zurückgelassen hatte. Nun ja, nicht ganz alles: Alejandro schlief, mit dem Kopf im Schoß seiner Mutter.
Zwei Tage später kam Mr Most, um nun endlich sein Schwert abzuholen.
„Und das ist also das Schwert, mit dem sie ihre Familie befreit haben?“, erkundigte er sich ehrfurchtsvoll, während er die Waffe aus der Scheide zog.
„Ja, das ist es“, bestätigte John. „Und die Scheide hat meine Frau angefertigt“, fügte er hinzu.
„Ich weiß den perfekten Namen für das Schwert“, sagte Mr Most.
John hob eine Augenbraue.
„Silver.“
Ja, für John, seine Frau und seinen Sohn hatte sich einiges geändert. Nachdem die Räuber den Banküberfall von vor fünfzehn Jahren gestanden hatten, war John wieder ein angesehener Bürger. Er hatte nun viele Kunden und konnte mit Liebe und ohne Zeitdruck seiner Arbeit nachgehen. Sein Sohn ging in die Schule und seine Frau arbeitete als Schneiderin.
Es hatte sich wirklich viel geändert.
Nun stand John in seiner Schmiede, dachte an das Abenteuer zurück und als er an seine Waffe dachte, ohne die er seine Familie verloren hätte, murmelte er: „Silver.“
Es war schon weit nach Sonnenuntergang. Die Straßen waren still, aus den meisten Häusern fiel Licht auf die dunklen Gassen.
Aus der Schmiede von John Silver war das gleichmäßige Schlagen des Hammers auf Metall zu hören.
John stand mit dem Rücken zum Schmiedefeuer und bearbeitete ein Stück Stahl, welches schon große Ähnlichkeit mit einem Schwert hatte.
Als John beim Bearbeiten des Metalls kurz inne hielt und aufblickte, sah er seine Frau in der Tür zur Schmiede stehen. Es sah aus, als stünde sie dort schon eine Weile.
„Wie lange brauchst du noch, Liebling?“, fragte sie und ging lächelnd auf ihn zu.
John wischte sich mit seinem nassen Hemd den Schweiß von der Stirn. „Nun, vielleicht noch zwei, drei Stunden“, antwortete er. „Das Schwert muss bis morgen fertig sein und es muss noch auskühlen.“
Das Gesicht seiner Frau verdüsterte sich. „Mr Most hat dir wirklich nicht viel Zeit gegeben, um ihm ein perfektes Schwert zu schmieden.“
John lächelte: „Das ist doch nichts Neues für mich. Wenn die Leute sich überhaupt etwas von mir schmieden lassen, dann muss ich es in sehr kurzer Zeit perfekt abliefern. Und bisher habe ich es doch noch immer geschafft.“
Marie seufzte: „Und trotzdem hast du nur wenige Kunden. Die können doch nicht immer noch an die Sache von vor fünfzehn Jahren denken.“
Damit meinte sie seine unfreiwillige Karriere als Dieb.
John arbeitete damals noch im Kurierdienst. Er reiste quer durchs Land und überbrachte Briefe an reiche Leute (arme Menschen konnten sich eine Kurier nicht leisten).
Einer Tages gab ihm ein Mann einen dicken Brief, den er zu dessen Bruder in die nächste Stadt bringen sollte. John dachte sich nichts bei dem dicken Brief und zog los.
Als er in die Stadt zurück kam, wo ihm der Mann den Brief gegeben hatte, hatte dieser schon wieder einen neuen, ähnlichen Brief für ihn.
Der fremde Mann gab John noch viele weitere solcher Briefe; mal einen, mal zwei oder drei.
John ritt bei seinen Wegen immer sein schwarzes Pferd Florian. Florian war immer ein ruhiges und ausgeglichenes Pferd.
Eines Tages kam John in eine neue Stadt. Die Wachen am Tor hielten ihm ihre Lanzen entgegen, denn es war schon dunkel und da war es nicht so leicht, das Stadttor zu passieren. John hatte damit gerechnet, aufgehalten zu werden. Doch womit er nicht gerechnet hatte, war Florians Verhalten beim Anblick der Waffen der Wachen. Er stieg und schlug mit den Vorderhufen in die Luft. John konnte sich nur mit Mühe auf dem Tier halten. Dabei ging allerdings die Tasche mit den Briefen auf und die ganze Post segelte zu Boden. Auch der Brief von Mr Unbekannt war dabei. Dieser schlug direkt vor den Füßen der Wachen auf die Steine und platze auf. Und heraus fiel – Geld!
Aber nicht nur ein paar wenige Banknoten, sondern mehrere 100-Dollar-Scheine. Im Dreck vor den Toren der Stadt lagen einige 1 000 Dollar!
John hatte Florian inzwischen wieder unter Kontrolle und starrte entsetzt auf das Geld. Hatte er immer mehrere 1 000 $ mit sich herum getragen? Er konnte es nicht fassen.
Er wurde von den Wachen vom Pferd gezerrt und zum Polizeigebäude der Stadt gebracht. Als er denen erzählte, er kenne den Mann nicht, der ihm die Briefe gegeben hatte, wurde er als Lügner abgestempelt. Niemand, weder hier noch sonst wo, glaubte ihm. Doch man konnte John auch nicht nachweisen, wo und ob er das Geld gestohlen hatte. Man musste ihn laufen lassen.
Seitdem hat er nie wieder als Kurier gearbeitet. Er begann eine Ausbildung zum Schmied und schon bald hatte er seine eigene kleine Werkstatt, wo er sich der Waffenherstellung widmete.
Doch wie Marie bereits sagte, hatte er sehr wenig Kunden.
„Tja, so einen Skandal vergessen die Leute nicht so schnell. Immerhin war ich ein angesehener Kurier.“
„Eben!“
John wollte das Thema wechseln und fragte deshalb: „Wo ist Alejandro?“
„Er ist bei Florian, glaube ich.“
„Ich habe ihm doch schon tausendmal gesagt, er soll nicht allein in den Stall“, schimpfte John, band seine Schürze ab und marschierte aus der Schmiede hinüber zum Stall. Dort fand er Alejandro, der sich auf eine Kiste gestellt hatte, um das Pferd besser streicheln zu können. Als er seinen Vater kommen sah, sprang er schnell von der Kiste herunter.
„Alejandro!“, rief John. „Wie oft muss ich dir noch sagen, du sollst dich ohne Begleitung Florian nicht nähern. Sieh doch, wie groß er ist.“
Der kleine Junge sah zu den Augen des Pferdes hoch. Florian schnaubte.
„Komm!“, forderte John seinen Sohn auf und streckte ihm die Hand entgegen.
„Kommst du mit ins Haus?“, fragte Alejandro.
„Tut mir Leid, aber ich muss noch etwas beenden.“ John fuhr ihm durch die blonden Locken. Diese hatte Alejandro von seiner Mutter geerbt. 'Gott sei Dank', dachte John und fuhr sich dann durch sein eigenes schwarzes schulterlanges Haar. 'Sonst könnte man uns gar nicht mehr auseinander halten.' John lachte. Es gefiel ihm, dass sein Sohn mit gerade mal sechs Jahren schon so aussah wie sein Vater. Doch machte es ihn auch stolz, dass er die schönen blonden Haare von Marie hatte.
Alejandro kehrte allein ins Haus zurück und John ging wieder in seine Schmiede.
Erst drei Stunden später war John mit seiner Arbeit fertig und zufrieden. Das Schwert sah genau so aus, wie Mr Most es sich wünschte.
John räumte schnell alles Werkzeug auf, löschte das Feuer und trat hinaus in die erfrischend kühle Herbstluft. Er atmete tief durch und schlenderte hinüber zum Wohnhaus.
Als er zur Tür hereinkam, fiel ihm auf wie ruhig es war. 'Komisch', dachte der Schmied. 'Marie ließt doch immer bis ich komme.' Doch nirgendwo brannte Licht. John lugte in die Kammer seines Sohnes. Alejandro schien zu schlafen. Doch was war das?
Ein Zettel lag vor Alejandros Bett, der bestimmt nicht dorthin gehörte. John schlich in die Kammer, um Alejandro nicht zu wecken. Er hob den Zettel auf und warf einen Blick aufs Bett. Doch das Bett war leer! Kein Alejandro schlief dort in die Kissen gekuschelt. John stürzte in seine und Maries Kammer. Hier war auch niemand.
John durchsuchte alle Zimmer des kleinen Hauses. Nichts!
Er rannte in den Stall. Florian schreckte auf, als John die Tür auf riss. John drängelte sich an Florian vorbei und durchsuchte auch den Stall. Wieder nichts!
John stand im Stall und fühlte sich ganz hilflos. Wo waren seine Frau und sein Sohn? Florian kam und stupste ihn an. John streichelte seine Stirn.
Schlagartig fiel ihm der Zettel ein, den er vor Alejandros Bett gefunden hatte. Nun holte er ihn aus der Hosentasche. Er riss ein Streichholz an und starrte auf das Papier. Es dauerte eine Weile, bis er begriff was dort stand.
Der Text war mit Kohle geschrieben und der Schreiber konnte wohl nicht sehr lange Schreiben gelernt haben. 'Der schreibt schlimmer als Alejandro', war Johns erster Gedanke. Dann konzentrierte er sich wieder auf die Schrift.
Wir hben Frau und Sohn
Bring unser Geld Kurir: 100 000 $!
In 3 Tagen auf Lichtung
„Welche Lichtung?“, fragte John verwirrt. Es gab viele Lichtungen in der Umgebung.
Florian stupste das Papier an und starrte auf die Rückseite. John drehte das Blatt um. Darauf war eine genaue Skizze des Waldes, der gleich hinter der Schmiede begann (die Schmiede war ebenfalls mit eingezeichnet). Ein Pfad führte durch den Wald zu einer Lichtung, die fast genau in der Mitte lag.
John kannte die Lichtung. Er hatte dort schon öfter mit Alejandro gespielt oder mit Marie die Sterne beobachtet.
Doch woher sollte er in drei Tagen 100 000 Dollar bekommen? Denn es war klar, wer diese Leute waren und warum sie so viel Geld wollten.
100 000 $ - soviel hatte man damals bei John gefunden, als er eines Bankraubes bezichtigt wurde. 100 000 $ lagen damals vor ihm im Schmutz. Vor fünfzehn Jahren.
Doch warum jetzt? Warum hatten die Ganoven so lange gewartet? John grübelte eine Weile darüber nach.
Florian wieherte
„Ist doch egal“, sagte John laut und drehte sich zu Florian um. „Irgendwie muss ich an die 100 000 Dollar herankommen, sonst sehe ich Marie und Alejandro womöglich nie wieder.“ Bei dem Gedanken zog sich ihm das Herz zusammen.
Doch woher so viel Geld nehmen? Diese Frage stellte sich ihm immer wieder.
Es klauen? Dann war er nicht besser als die Entführer und außerdem machte er sich dann wirkliche strafbar.
Und wenn er versuchte Marie und Alejandro zu befreien? Doch wie?
Sein Blick wanderte an Florian vorbei zum Fenster. Vom Stall aus konnte man die Schmiede sehen.
Ein Plan begann in Johns Kopf zu entstehen. Sein Blick fixierte sich wieder auf Florian. Und plötzlich hatte er den perfekten Plan.
John stürmte aus dem Stall ins Wohnhaus. Er riss Maries Truhe auf und begann zu wühlen. Marie nähte gern und so war hier sehr viel Stoff drin. Da Marie helle Farben liebte, waren diese im Überfluss vorhanden und lagen obenauf. John musste lange wühlen, bis er eine lange schwarze Stoffbahn ganz unten aus der Truhe zog. Dann schnappte er sich noch den kleinen Rest von einem blutroten Stoff und brachte alles zum Bett.
Die ganze Nacht maß, schnitt und nähte John. Er war sehr erstaunt darüber, wie gut er das hin bekam. Schließlich hatte noch nie eine Nadel in der Hand gehabt.
Als der Morgen graute war John fertig. Er betrachtete sein Werk. Dann ging er zu seiner Kleidertruhe, zog daraus ein rotes T-Shirt hervor, eine schwarze Hose und ein schwarzes Hemd.
John zog sich alle alten und neu genähten Sachen an und betrachtete sich in einem großen Spiegel:
Er trug eine schwarze Hose und ein rotes T-Shirt. Darüber ein Hemd, so dass man das T-Shirt oben heraus schimmern sah. Über dem Ganzen trug er einen schwarzen Umhang, der ihn im Wald hoffentlich so gut wie unsichtbar machte. John band sich noch den Rest vom roten Stoff wie ein Piratentuch um den Kopf.
Er erkannte sich selbst kaum wider. Er lächelte. „Es kann losgehen“, sagte er leise.
Schnell packte er sich in der Küche etwas Proviant zusammen, schnappte sich noch eine Decke und eilte aus dem Haus.
Das Gepäck stellte er vor dem Stall ab und lief in die Schmiede. Es war immer noch sehr warm hier drin. John griff nach dem fertigen Schwert von Mr Most. Dann fiel sein Blick auf den Schmiedehammer. Kurzer Hand nahm er diesen ebenfalls mit.
In Maries Truhe hatte er auch festes Leder gefunden, woraus er sich eine Gürtel und eine provisorische Scheiden genähte hatte. Den Gürtel hatte er schon umgebunden. Nun ließ er das Schwert vorsichtig in die Scheide gleiten. „Hoffentlich hält sie“, murmelte John.
Er ging zurück zum Stall, packte das Gepäck und öffnete vorsichtig die Tür. Er wollte Florian nicht wieder erschrecken.
Es dauerte fast eine Stunde, bis er Florian fertig geputzt, gestriegelt und gesattelt hatte. Er hatte gestern nicht daran gedacht, den Stall auszumisten und Florian hatte sich in der Nacht wohl ziemlich im Stroh gewälzt.
„So schmutzig habe ich dich noch nie gesehen“, sagte John zu dem schwarzen Hengst, während er ihn putze.
Endlich war alles fertig. Das Pferd glänzte, dass es selbst für einen König gut genug wäre. Das Gepäck war festgezurrt und John konnte aufsitzen.
Mit einem letzten Blick zur Schmiede und zum Wohnhaus ritt er in den Wald.
John ritt nicht auf dem Pfad. Die Gefahr entdeckt zu werden war zu groß. Er schlug sich rechts des Weges durch das Unterholz. Er kam nur mühsam voran, doch hatte er es auch nicht eilig.
Am Mittag machte er in einer Senke rast. Florian konnte Gras fressen und John aß eine Teil seines Proviants.
Nach einer kurzen Rast ging es weiter.
Am späten Nachmittag, als es langsam dunkel wurde, erreichten sie die Lichtung.
John sah sich vorsichtig um. Niemand war zusehen.
John suchte für sich und Florian ein sicheres und geschütztes Versteck. Schon bald fand er eine Höhle, die groß genug für sich und sein Pferd war. Er konnte die Lichtung gut überblicken, ohne selbst gesehen zu werden.
Schließlich brach die Nacht herein und John konnte gar nichts mehr sehen. Er wickelte sich in seine Decke und schloss die Augen. Kurz darauf war er eingeschlafen.
John wurde von einer strahlenden Herbstsonne geweckt, die genau auf sein Versteck schien. Florian war schon wach.
John trat aus der Höhle und sah sich um. Bei Tageslicht ließ sich nun auch die Umgebung um die Lichtung herum erblicken.
John seufzte. Er ahnte, dass er einen schweren Tag vor sich hatte.
Nach einem knappen Frühstück begann er die Lichtung und den Wald näher zu erkunden. Er überlegte angestrengt, wie er den Entführern eine Falle stellen könnte.
Sein erster Gedanke war eine Art Fallgrube auf dem Weg auszuheben und sie mit Zweigen zu bedecken. Doch es gab mehrere Wege, die auf die Lichtung führten und er wusste nicht auf welchem seine Feinde kamen (er nannte sie inzwischen „seine Feinde“). Außerdem kamen oft Spaziergänger auf die Lichtung. Wie sollte der denen erklären, was er hier machte?
Das größte Problem aber war: Womit hätte er graben sollen? Also verwarf er die Idee wieder.
John vermutetet, dass die Entführer erst am dritten Tag, wenn es dunkel wird auf der Lichtung erscheinen würden. Doch sicher konnte er sich nicht sein.
Auch wusste er nicht, wie viele Männer erscheinen würden. Zwei, drei? Oder noch mehr?
Hoffte er, sich einfach Marie und Alejandro schnappen zu können, auf Florian zu springen und weg zureiten? Die Entführer hatten vielleicht auch Pferde und Florian würde sie alle drei sicher nicht lange tragen können.
John musste zumindest ein Versteck in der Nähe suchen.
John suchte also nach einem Versteck, doch bis auf die Senke, in der er am Vortag Rast gemacht hatte, fand er nichts. Wenn sie den Räubern aus dem Blickfeld verschwanden und unbemerkt in die Senke kamen, hatten sie eine Chance. Er hoffte, Florian würde bis dahin durchhalten.
Wo war Florian überhaupt? John eilte zur Lichtung zurück. Die Sonne schien nun von oben senkrecht auf den Waldboden. Florian stand immer noch nicht weit von der Höhle entfernt angebunden und döste vor sich hin. John lächelte. Wie hatte er dieses Bild in den letzten fünfzehn Jahren vermisst: Florian friedlich in einem Wald, er selbst emsig bei der Arbeit. John seufzte. Ein Bildnis, das sich ihm so bald nicht wieder bieten würde.
John entschied sich, in seiner Höhle auf die Entführer und seine Familie zu warten. Er würde den passenden Zeitpunkt abwarten, Marie und Alejandro schnappen und mit ihnen auf Florian davon galoppieren. Wenn alles klappte.
John beschloss, sich für den Rest der Tages mit Schwert und Hammer vertraut zu machen. Doch erst musste er etwas essen. Viel konnte er nicht zu sich nehmen, wenn er am nächsten Tag nicht mit knurrenden Magen auf der Lauer liegen wollte.
Nach dem kargen Mahl begann er sein Training. Es war schon eine Weile her, seit er ein Schwert geschwungen hatte. Damals, als Kurier, hatte er immer eine Waffe bei sich getragen, doch zum Glück nur selten Gebrauch davon gemacht. Nun musste er sich erst wieder an die Handhabung gewöhnen.
Den Hammer zu schwingen war sehr schwierig. Er hatte ja bisher nur auf Stahl geschlagen, aber noch nie mit ihm sein Leben verteidigt.
Die Sonne begann, sich dem Horizont zu nähern. John war Schweiß nass geschwitzt. Umhang und Hemd hatte er schon vor einer Weile ausgezogen, doch das T-Shirt klebte an seinem Oberkörper wie eine zweite Haut. Auch die Hose war total verschwitzt.
John zog sich ein dünne Hose und einen Pullover an und breitete seine nassen Sachen auf einem noch warmen Stein aus.
Er hatte großen Hunger, doch hielt er sich zurück. Er musste sich immer wieder daran erinnern, dass er noch einen ganzen Tag hier draußen sein würde.
Nun, morgen würde er nicht zum Üben kommen. Er würde den ganzen Tag in seiner Höhle sitzen und auf seine Feinde warten.
Vorm Einschlafen ging er seinen Plan nochmals durch. Florian erzählte er, was dieser tun müsste. Florian hörte aufmerksam zu, doch ob er ihn verstand wusste John nicht. Unruhig schlief er ein.
Am nächsten Tag, der dritte und letzte Tag, war er vor Sonnenaufgang munter. Rasch zog er wieder seinen schwarzen Umhang über und band sich das rote Tuch um den Kopf. Dann wagte er sich in den Wald, um nach Beeren zu suchen. Zum Glück war Herbst und so fand er auch einige essbare Dinge; Wurzeln, Beeren und Pflanzen. Nicht sehr viel, doch mit dem Rest seines Proviants würde es für den Tag reichen.
John richtetet sich in seiner Höhle auf einen langen Tag ein.
Florian verstand nicht, warum er nicht hinaus durfte, um das frische grüne Gras zu fressen. John tat es Leid, dass er hin nicht hinaus lassen konnte. Er konnte es nicht riskieren, entdeckt zu werden. Der Fremde wird sich sicher auch nach fünfzehn Jahren noch an das Pferd des Kurierreiters erinnern.
Um Florian aufzuheitern gab John ihm Möhren und Äpfel.
Die Sonne wanderte über den Himmel. Bald schon schien sie senkrecht auf die Lichtung. Dann zog sie weiter.
Langsam senkte sich die Dämmerung über den Wald. Es wurde windig. Die alten Bäume um die Lichtung ächzten. Heute Nacht würde es keinen Mond und keine Sterne geben.
'Das ist gut', dachte John. 'So kann man uns nicht so leicht folgen. Doch auch wie könnten Schwierigkeiten haben. Wenn wir die Senke verfehlen...'
Plötzlich richtete John sich alarmiert auf. Auch Florian blickte interessiert zum Höhleneingang. Auf einem der Wege, die auf die Lichtung führten, bewegte sich etwas. Da es so dunkel war dauerte es eine Weile bis John etwas erkannte. Dann sah er mindestens sieben Leute auf die Lichtung heraustreten.
Er schluckte. Einer der Menschen war sehr klein. Alejandro. Auch Marie war leicht zu erkennen. Trotz der sternen- und mondlosen Nacht sah er ihr Haar leuchten.
Er musste blinzeln, um wieder klar sehen zu können. Marie und Alejandro waren nicht gefesselt, soviel konnte er erkennen. Er versuchte die Männer zu zählen, doch da diese auf der ganzen Lichtung durcheinander liefen, war es sehr schwierig. Schließlich konnte er fünf Personen unterscheiden.
John war sich nicht sicher, ob sein Plan wirklich funktionieren würde. Mit so vielen Männern hatte er nicht gerechneten. Marie und Alejandro wurden zum Rand der Lichtung gezerrt und von zwei Männern bewacht. Die anderen drei sahen sich weiter auf der Lichtung um und spähten in den dunklen Wald.
Die Minuten zogen sich dahin.
John sah schließlich ein, dass er an einem offenen Gefecht nicht vorbei kam. Er überlegte, wie er sich am sichersten zeigen könnte.
Er schlich um die Lichtung zu der Stelle, wo sein Sohn und Marie standen. Florian ließ er in der Höhle.
Er war nur noch zwei Schritte von den Wachen entfernt, da trat er auf einen Zweig. Einer der Wächter sah sich um und John genau ins Gesicht. John sprang vor und schlug ihm die der Faust so hart ins Gesicht, dass der Mann zu Boden ging. Der zweite Wächter schrie und stützte sich auf John. Marie reagierte blitzschnell: sie stellte dem Mann ein Bein und dieser fiel der Länge nach hin.
Da John keinen Menschen töten könnte, brach er ihm mit einem gezielten Schlag seines Hammers ein Bein und den rechten Arm. Dabei fühlte er sich alles andere als wohl.
Die drei Männer auf der Lichtung hatten den Schrei ihres Kameraden gehört und stürmten mit gezückten Waffen auf die Familie zu.
John schob Alejandro hinter sich, doch Marie griff sich einen starken Ast vom Waldboden und schlug damit auf den ersten Angreifer ein. Dieser ging auch schnell zu Boden.
John hatte unterdessen alle Hände voll zu tun sich die anderen zwei vom Leib zu halten. Er schwang Schwert und Hammer und die Angreifer wichen zurück.
John wurde der Hammer immer schwerer, seine Schläge immer träger. Das nutzten seine Gegner und griffen ihn von links an. Der erste Schwertstreich ging daneben, doch der zweite zerfetzte sein Hemd und schnitt ihm in den Oberarm. Blut floss über seinen Arm. Als die erschöpfte Marie das sah, sprang sie mit einem Wutschrei vor und schlug den Mann, der ihren Retter verletzt hatte, so hart mit dem Knüppel in die Rippen, dass dieser zerbrach. Und dem Geschrei des Getroffenen zufolge, nicht nur der.
Nun war nur noch einer übrig. Dieser sah sich einem erschöpften Mann mit Schwert und Hammer gegenüber und einer wütenden unbewaffneten Frau. Doch sah er auch den kleinen Jungen, der sich langsam und unsicher näherte. Der Räuber täuschte eine Angriff auf das Ehepaar vor und stürzte sich auf den Jungen.
Marie entriss John das Schwert und schleuderte es dem Mann zwischen die Beine. Dieser strauchelte und stürzte. John sprang vor, hob sein Schwert auf und hielt es dem Mann an die Kehle. „Wage es nie wieder meinen Sohn anzufassen!“, knurrte er. Der Mann sah entsetzt zu ihm hoch.
John wandte sich an Alejandro: „Dort hinten ist eine Höhle.“ Er zeigte hin. „Dort steht Florian und mein Gepäck ist auch dort. Bei dem Gepäck ist ein Seil. Bring das Seil und Florian hierher.“
Alejandro nickte und lief los. John wandte sich an Marie, ohne das Schwert von der Brust des Mannes zu nehmen. Sie sahen sich an. „Danke“, sagten sie gleichzeitig und lachten.
Hinter sich hörte John ein Wiehern. Er drehte sich um und sah seinen kleinen Alejandro auf seinem schwarzen Hengst Florian über die Lichtung traben.
Als sie bei ihnen ankamen, hob er Alejandro vom Pferd und drückte ihn an sich.
Dann nahm er das Seil und zusammen mit Marie fesselten sie die fünf Männer.
„Ich reite jetzt in die Stadt und hole die Polizei“, erklärte John. „Ihr bleibt hier.“
Er gab Marie sein Schwert und vertraute Alejandro sein Gepäck an. Dann schwang er sich in den Sattel und galoppierte durch die Nacht.
Die Wolken verzogen sich, der Mond kam zum Vorschein und erhellte den Weg. John ritt nun auf dem Hauptweg. So kam er bald darauf in die Stadt. Er ritt zum Polizeigebäude, saß ab und stürmte hinein.
Es dauerte eine Weile, bis die Polizisten ihm seine Geschichte glaubten; doch schließlich kamen sie mit.
Als die Dämmerung nicht mehr fern war, kamen sie auf die Lichtung.
Alles war so, wie John es zurückgelassen hatte. Nun ja, nicht ganz alles: Alejandro schlief, mit dem Kopf im Schoß seiner Mutter.
Zwei Tage später kam Mr Most, um nun endlich sein Schwert abzuholen.
„Und das ist also das Schwert, mit dem sie ihre Familie befreit haben?“, erkundigte er sich ehrfurchtsvoll, während er die Waffe aus der Scheide zog.
„Ja, das ist es“, bestätigte John. „Und die Scheide hat meine Frau angefertigt“, fügte er hinzu.
„Ich weiß den perfekten Namen für das Schwert“, sagte Mr Most.
John hob eine Augenbraue.
„Silver.“
Ja, für John, seine Frau und seinen Sohn hatte sich einiges geändert. Nachdem die Räuber den Banküberfall von vor fünfzehn Jahren gestanden hatten, war John wieder ein angesehener Bürger. Er hatte nun viele Kunden und konnte mit Liebe und ohne Zeitdruck seiner Arbeit nachgehen. Sein Sohn ging in die Schule und seine Frau arbeitete als Schneiderin.
Es hatte sich wirklich viel geändert.
Nun stand John in seiner Schmiede, dachte an das Abenteuer zurück und als er an seine Waffe dachte, ohne die er seine Familie verloren hätte, murmelte er: „Silver.“
Re: Brego´s Storys
Meine Lieblingsgeschichte und die erste längere Story.
Die Rückkehr nach Hogwarts
Ein Jahr nach Voldemorts Sturz
Zwei Jahre war es nun schon her, dass Harry diesen Bahnsteig mit einem Koffer und seinen Freunden Ron und Hermine betreten hatte.
Nun war es endlich wieder so weit: Harry Potter fuhr zurück nach Hogwarts.
Nachdem Harry, Ron und Hermine im letzten Jahr alles daran gesetzt hatten, Voldemorts Horkruxe zu finden, hatten die beschlossen, ihr siebtes Schuljahr gemeinsam mit Ginny zu wiederholen.
So standen die vier nun auf dem Bahnsteig und durch das gläserne Bahnhofsdach fiel gleißendes Sonnenlicht in die große Halle.
Es waren noch 15 Minuten bis zur Abfahrt des Hogwarts-Express.
Mit ihnen auf dem Bahnsteig standen Mr. und Mrs. Weasley, Bill und Fleur (die schwanger war) und Harrys einjähriger Patensohn Teddy.
„Werdet ihr auch gut auf Teddy aufpassen?“, fragte Harry Mrs. Weasley.
„Natürlich, mach dir nur keine Sorgen“, antwortete Mrs. Weasley.
„Vergesst nicht, dass ihr versprochen habt, in den Weihnachtsferien in den Fuchsbau zu kommen“, erinnerte sie Bill.
„Wie könnten wir das vergessen“, kam es von Ron. Er hatte einen Arm um Hermines Schulter gelegt und betrachtete sie liebevoll.
„Wollen wir?“, erkundigte sich Mr. Weasley und sah auf die große Uhr, die an der Säule hinter ihnen hing.
„Harry und ich gehen zu erst“, beschloss Ginny und ging zielstrebig auf die feste Wand vor ihr zu. Harry folge ihr.
Es war ein vertrautes Glücksgefühl, als Harry seitlich durch die Wand auf Bahnsteig 9¾ kippte.
Er trat rasch zur Seite und schon tauchten Ron und Hermine auf. Auch sie machten ganz glückliche Gesichter und betrachteten aufgeregt den Zug.
Plötzlich erschienen Fleur und Bill und hinter ihnen tauchten Mr. und Mrs. Weasley mit Teddy auf dem Arm auf.
„Na dann wollen wir mal ein Abteil suchen“, übernahm Ron die Führung und schob seinen Karren den vollen Bahnsteig entlang. Er bemerkte, dass ihn viele mit großen Augen ansahen und das freute ihn.
„Wieso müssen die alle so glotzen?“, schimpfte Hermine hinter ihm.
Doch Harry wurde noch mehr angestarrt. Er war es zwar gewöhnt, dass Leute ihn anstarrten, aber doch nicht so viele.
Um sich abzulenken, nahm er Teddy von Mrs. Weasleys Arm und setzte ihn mit auf seinen Koffer. Teddy freute sich.
Endlich hatten sie ein leeres Abteil gefunden. Harry stellte Teddy auf den Boden und hievte seinen Koffer in das Abteil. Dann half er Ginny mit ihrem Koffer und nahm ihr auch ihren Minimuff Arnold ab.
„Stell ihn ruhig auf den Sitz“, sagte Ginny.
Schließlich standen alle wieder auf dem Bahnsteig, um sich zu verabschieden.
Es gab viele Umarmungen und Harry konnte sich nur schwer von Teddy trennen.
„Schreibt bitte, wenn das Baby da ist“, bat Hermine Fleur. Fleur versprach es.
„Jetzt aber rein mit euch!“ Mrs. Weasley scheuchte sie in den Zug.
Ein Pfiff gellte über den Bahnsteig und die Türen schlugen zu. Teddy beobachtete alles mit großen Augen. Mr. Weasley setzte ihn sich auf die Schulter und so konnte der Kleine über die Köpfe der Menge hinweg sehen.
„Tschüss, Teddy“, rief Harry noch, als der Zug an fuhr. Teddy brabbelte noch etwas, aber Harry konnte es leider nicht mehr verstehen.
Dann fuhr der Zug aus dem Bahnhof raus und der kleine Teddy verschwand hinter einer Kurve.
Traurig setzte sich Harry auf einen Platz.
„Nimm´s nicht so schwer Harry“, versuchte Ginny ihn zu trösten und gab ihm einen Kuss.
Tatsächlich fühlte Harry sich besser. Er zog ein Foto aus seiner Hosentasche, auf dem Teddy und seine Eltern zu sehen waren. Er lehnte das Foto ans Fenster und seufzte tief.
Hermine war schon wieder in ihre neuen Bücher vertieft und Ron laß den Tagespropheten.
„Hey, das Ministerium hat schon wieder drei Todesser gefunden“, berichtete er den anderen.
„Wo?“, wollte Harry wissen.
„In irgend so einem Muggeldorf in der Nähe von Glouchester“, laß Ron vor. „Die haben wohl gerade versucht, ´ner Oma ´nen Imperius aufzuhalsen. Zum Glück war ein Ministeriumsbeamte auf der anderen Straßenseite. Der hat die Todesser geschockt und bei der Oma das Gedächtnis verändert. Dann hat er den Auroren Bescheid gegeben und jetzt sitzen die drei in Askaban.“
„Und wie geht es der Oma?“, wollte Hermine voll Mitgefühl wissen.
„Der geht’s gut. Der Ministeriumsbeamte hat sie nach Hause gebracht.“
Hermine war mit dieser Antwort zufrieden und vergrub sich wieder in ihrem Buch.
„Woran denkst du, Harry?“, fragte Ginny, die ihren Freund beobachtet hat.
Harry seufzte: „Ich musste daran denke, dass ich sonst immer jedes Jahr mit Hedwig in diesem Zug gefahren bin und diesmal nicht.“
„Naja, aber Pig macht genug Lärm für zwei“, scherzte Ron. Und dass stimmte auch: Die kleine Eule zwitscherte die ganze Zeit ununterbrochen.
„Was hat Sirius mir da nur für eine Eule geschenkt“, entfuhr es Ron genervt.
Am späten Nachmittag machte sich Ginny auf die Suche nach ihrer Freundin Luna Lovegood. Es dauerte nicht lange, da kamen die zwei sich munter unterhaltend zurück.
„Hey“, grüßte Luna fröhlich und setzte sich.
Dann bemerkte sie das Foto von Teddy und seinen Eltern, dass immer noch am Fenster lehnte.
„Hübsches Foto“, bemerkte sie.
„Ja, nicht wahr?“, sagte Hermine, die das Foto nun auch betrachtete.
„Was hast du denn so in den Ferien gemacht?“, wollte Ginny von Luna wissen.
Während Luna ausgiebig von ihren Ferien am Meer erzählte, dachte Harry an seine eigenen Ferien zurück.
Er lebte nun mit Teddy und Tonks Mutter bei den Weasleys im Fuchsbau. Gleich nach ihrer Rückkehr von Hogwarts vor gut zwei Monaten hatten die Weasleys beschlossen, dass Harry bei ihnen wohnen sollte. Harry war froh über dieses Angebot, doch er wollte auch mit Teddy zusammenleben. So wurde also vereinbart, dass Teddy und seine Großmutter mit in den Fuchsbau ziehen. Erst war es sehr eng, doch nach ein paar Wochen war der Fuchsbau soweit ausgebaut, dass alle bequem wohnen und schlafen konnten.
Nach diesem Umbau kam die schönste Zeit der Sommers: Jeden Tagen unternahmen sie was anderes. Sie besichtigten Städte, fuhren ans Meer und machten Gartenarbeit zu Hause. Harry hatte dabei so viel Spaß, wie schon lange nicht mehr.
Doch auch dieser Sommer nahm ein Ende und nun waren sie schon wieder auf dem Weg nach Hogwarts. Harry freute sich natürlich auf Hogwarts, doch er vermisste auch Teddy.
„Stimmt´s Harry?“, riss ihn Rons Stimme aus seinen Gedanken.
„Was?“ Harry war ganz verwirrte.
„Ich sagte gerade, dass das der schönste Sommer war, den wir je zusammen verbracht haben.“
„Ja klar“, sagte Harry, obwohl ihm noch nicht ganz klar war zu was.
Vor den Fenstern wurde es nun langsam dunkel. Plötzlich gingen die Lampen an.
„Wir müssten doch bald da sein, oder?“, meinte Hermine.
„Nein, wir fahren noch circa eine Stunde“, erklärte Ginny.
Hermine war ein bisschen überrascht. „Da habe ich mich wohl ein bisschen verschätzt.“
Ron grinste.
Ginny behielt Recht. Nach einer guten Stunde merkten sie, dass der Zug langsamer wurde und durch die Fenster konnten sie schon fast Schloss Hogwarts sehen.
„Endlich“, kam es von Harry, Ron und Hermine.
Alle fünf drängten sich auf den Gang, beladen mit ihren Tieren Pigwidgeon, Arnold und Krummbein.
Schließlich gelangten sie auf den Bahnsteig von Hogsmeade und dort sahen sie am einen Ende eine hünenhafte Gestalt, die unschwer als Hagrid zu erkennen war. Doch da so viel Schüler auf dem Bahnsteig waren, erkannte Hagrid sie nicht und nun wurden sie zum anderen Ende getrieben, wo schon viele Kutschen, von Thestralen gezogen, auf sie warteten.
Die fünf Freunde stiegen in eine der Kutschen und schon ratterten sie zum Schloss hoch.
Endlich gelangten sie zum Schlossportal, wo sie ausstiegen und die Steinstufen zur Eingangshalle hoch liefen.
Harry fand es toll, wieder in Hogwarts zu sein, doch als sein Blick in die Große Halle fiel, überkamen ihn die Erinnerungen vom Sommer. Er sah die toten Gesichter seiner Freunde ganz deutlich vor sich und auch die der anderen, die er nicht kannte. Doch bei dem Gedanken, dass Mrs. Weasley in genau dieser Halle Bellatrix Lestrange getötete hatte, stahl sich ein Lächeln auf sein Gesicht. Zwar hätte er Bellatrix Lestrange gern selbst getötet (denn schließlich hatte sie ihm seinen Paten genommen), doch sein Sieg über Voldemort befriedigte ihn genauso.
Er ging mit Ron, Hermine und Ginny zum Gryffindor-Tisch und sie setzten sich ungefähr in die Mitte der Tafel.
Viele ihrer Mitschüler beobachteten sie neugierig, doch sie ließen sich dadurch nun nicht mehr stören.
Endlich gingen die Flügeltüren der Großen Halle wieder auf und Professor McGonagall geleitete eine Schar Erstklässler in die Halle. Die neuen Schüler betrachteten alles neugierig und auch ehrfürchtig. Professor McGonagall brachte den Sprechenden Hut auf seinem dreibeinigen Stuhl und dann begann die Auswahl.
Die Gryffindors bekamen sehr viel Zuwachs, doch auch die anderen Häuser kamen nicht zu kurz.
Endlich waren alle Erstklässler verteilt und Professor McGonagall trat hinter den goldenen Stuhl der Schulleiters und begann die übliche Rede, die der Schulleiter vor Beginn jeden Schuljahres hält.
Zum Schluss sagte sie etwas, womit Harry und seine Freunde niemals gerechnet hatten:
„Besonders freue ich mich, einen Schüler wieder unter uns begrüßen zu dürfen, der letztes Jahr eigentlich seinen Abschluss hätte machen sollen, doch dieses Jahr mit einer wichtigeren Sache betraut wurde. Bitte begrüßen sie mit mir alle Harry Potter und seine tapferen Freunde Ron Weasley und Hermine Granger!“
In der Halle brach ein Beifallssturm aus, wie man ihn noch nie gehört hatte. Alle Schüler waren aufgesprungen und klatschten und jubelten.
Es dauerte eine Weile, bis Professor McGonagall wieder etwas sagen konnte.
„Guten Appetit!“
Und plötzlich erschien das Essen. Es war köstlich. Alle langten kräftig zu und jeder wurde satt.
Schließlich erschien die Nachspeise und auch hier gab es reichlich zu kosten und zu schlemmen.
Nach dem Essen geleiteten die Vertrauensschüler die Erstklässler in ihre Schlafsäle.
Harry, Ron, Hermine und Ginny folgten den anderen Schülern in den Gryffindor-Turm.
Im Gemeinschaftsraum verabschiedete sich Harry von Ginny mit einem zärtlichen Gute-Nacht-Kuss und Ron umarmte Hermine.
Dann gingen die Jungs in ihren Schlafsaal und die Mädchen stiegen die Treppe zu ihrem hoch.
Die Rückkehr nach Hogwarts
Ein Jahr nach Voldemorts Sturz
Zwei Jahre war es nun schon her, dass Harry diesen Bahnsteig mit einem Koffer und seinen Freunden Ron und Hermine betreten hatte.
Nun war es endlich wieder so weit: Harry Potter fuhr zurück nach Hogwarts.
Nachdem Harry, Ron und Hermine im letzten Jahr alles daran gesetzt hatten, Voldemorts Horkruxe zu finden, hatten die beschlossen, ihr siebtes Schuljahr gemeinsam mit Ginny zu wiederholen.
So standen die vier nun auf dem Bahnsteig und durch das gläserne Bahnhofsdach fiel gleißendes Sonnenlicht in die große Halle.
Es waren noch 15 Minuten bis zur Abfahrt des Hogwarts-Express.
Mit ihnen auf dem Bahnsteig standen Mr. und Mrs. Weasley, Bill und Fleur (die schwanger war) und Harrys einjähriger Patensohn Teddy.
„Werdet ihr auch gut auf Teddy aufpassen?“, fragte Harry Mrs. Weasley.
„Natürlich, mach dir nur keine Sorgen“, antwortete Mrs. Weasley.
„Vergesst nicht, dass ihr versprochen habt, in den Weihnachtsferien in den Fuchsbau zu kommen“, erinnerte sie Bill.
„Wie könnten wir das vergessen“, kam es von Ron. Er hatte einen Arm um Hermines Schulter gelegt und betrachtete sie liebevoll.
„Wollen wir?“, erkundigte sich Mr. Weasley und sah auf die große Uhr, die an der Säule hinter ihnen hing.
„Harry und ich gehen zu erst“, beschloss Ginny und ging zielstrebig auf die feste Wand vor ihr zu. Harry folge ihr.
Es war ein vertrautes Glücksgefühl, als Harry seitlich durch die Wand auf Bahnsteig 9¾ kippte.
Er trat rasch zur Seite und schon tauchten Ron und Hermine auf. Auch sie machten ganz glückliche Gesichter und betrachteten aufgeregt den Zug.
Plötzlich erschienen Fleur und Bill und hinter ihnen tauchten Mr. und Mrs. Weasley mit Teddy auf dem Arm auf.
„Na dann wollen wir mal ein Abteil suchen“, übernahm Ron die Führung und schob seinen Karren den vollen Bahnsteig entlang. Er bemerkte, dass ihn viele mit großen Augen ansahen und das freute ihn.
„Wieso müssen die alle so glotzen?“, schimpfte Hermine hinter ihm.
Doch Harry wurde noch mehr angestarrt. Er war es zwar gewöhnt, dass Leute ihn anstarrten, aber doch nicht so viele.
Um sich abzulenken, nahm er Teddy von Mrs. Weasleys Arm und setzte ihn mit auf seinen Koffer. Teddy freute sich.
Endlich hatten sie ein leeres Abteil gefunden. Harry stellte Teddy auf den Boden und hievte seinen Koffer in das Abteil. Dann half er Ginny mit ihrem Koffer und nahm ihr auch ihren Minimuff Arnold ab.
„Stell ihn ruhig auf den Sitz“, sagte Ginny.
Schließlich standen alle wieder auf dem Bahnsteig, um sich zu verabschieden.
Es gab viele Umarmungen und Harry konnte sich nur schwer von Teddy trennen.
„Schreibt bitte, wenn das Baby da ist“, bat Hermine Fleur. Fleur versprach es.
„Jetzt aber rein mit euch!“ Mrs. Weasley scheuchte sie in den Zug.
Ein Pfiff gellte über den Bahnsteig und die Türen schlugen zu. Teddy beobachtete alles mit großen Augen. Mr. Weasley setzte ihn sich auf die Schulter und so konnte der Kleine über die Köpfe der Menge hinweg sehen.
„Tschüss, Teddy“, rief Harry noch, als der Zug an fuhr. Teddy brabbelte noch etwas, aber Harry konnte es leider nicht mehr verstehen.
Dann fuhr der Zug aus dem Bahnhof raus und der kleine Teddy verschwand hinter einer Kurve.
Traurig setzte sich Harry auf einen Platz.
„Nimm´s nicht so schwer Harry“, versuchte Ginny ihn zu trösten und gab ihm einen Kuss.
Tatsächlich fühlte Harry sich besser. Er zog ein Foto aus seiner Hosentasche, auf dem Teddy und seine Eltern zu sehen waren. Er lehnte das Foto ans Fenster und seufzte tief.
Hermine war schon wieder in ihre neuen Bücher vertieft und Ron laß den Tagespropheten.
„Hey, das Ministerium hat schon wieder drei Todesser gefunden“, berichtete er den anderen.
„Wo?“, wollte Harry wissen.
„In irgend so einem Muggeldorf in der Nähe von Glouchester“, laß Ron vor. „Die haben wohl gerade versucht, ´ner Oma ´nen Imperius aufzuhalsen. Zum Glück war ein Ministeriumsbeamte auf der anderen Straßenseite. Der hat die Todesser geschockt und bei der Oma das Gedächtnis verändert. Dann hat er den Auroren Bescheid gegeben und jetzt sitzen die drei in Askaban.“
„Und wie geht es der Oma?“, wollte Hermine voll Mitgefühl wissen.
„Der geht’s gut. Der Ministeriumsbeamte hat sie nach Hause gebracht.“
Hermine war mit dieser Antwort zufrieden und vergrub sich wieder in ihrem Buch.
„Woran denkst du, Harry?“, fragte Ginny, die ihren Freund beobachtet hat.
Harry seufzte: „Ich musste daran denke, dass ich sonst immer jedes Jahr mit Hedwig in diesem Zug gefahren bin und diesmal nicht.“
„Naja, aber Pig macht genug Lärm für zwei“, scherzte Ron. Und dass stimmte auch: Die kleine Eule zwitscherte die ganze Zeit ununterbrochen.
„Was hat Sirius mir da nur für eine Eule geschenkt“, entfuhr es Ron genervt.
Am späten Nachmittag machte sich Ginny auf die Suche nach ihrer Freundin Luna Lovegood. Es dauerte nicht lange, da kamen die zwei sich munter unterhaltend zurück.
„Hey“, grüßte Luna fröhlich und setzte sich.
Dann bemerkte sie das Foto von Teddy und seinen Eltern, dass immer noch am Fenster lehnte.
„Hübsches Foto“, bemerkte sie.
„Ja, nicht wahr?“, sagte Hermine, die das Foto nun auch betrachtete.
„Was hast du denn so in den Ferien gemacht?“, wollte Ginny von Luna wissen.
Während Luna ausgiebig von ihren Ferien am Meer erzählte, dachte Harry an seine eigenen Ferien zurück.
Er lebte nun mit Teddy und Tonks Mutter bei den Weasleys im Fuchsbau. Gleich nach ihrer Rückkehr von Hogwarts vor gut zwei Monaten hatten die Weasleys beschlossen, dass Harry bei ihnen wohnen sollte. Harry war froh über dieses Angebot, doch er wollte auch mit Teddy zusammenleben. So wurde also vereinbart, dass Teddy und seine Großmutter mit in den Fuchsbau ziehen. Erst war es sehr eng, doch nach ein paar Wochen war der Fuchsbau soweit ausgebaut, dass alle bequem wohnen und schlafen konnten.
Nach diesem Umbau kam die schönste Zeit der Sommers: Jeden Tagen unternahmen sie was anderes. Sie besichtigten Städte, fuhren ans Meer und machten Gartenarbeit zu Hause. Harry hatte dabei so viel Spaß, wie schon lange nicht mehr.
Doch auch dieser Sommer nahm ein Ende und nun waren sie schon wieder auf dem Weg nach Hogwarts. Harry freute sich natürlich auf Hogwarts, doch er vermisste auch Teddy.
„Stimmt´s Harry?“, riss ihn Rons Stimme aus seinen Gedanken.
„Was?“ Harry war ganz verwirrte.
„Ich sagte gerade, dass das der schönste Sommer war, den wir je zusammen verbracht haben.“
„Ja klar“, sagte Harry, obwohl ihm noch nicht ganz klar war zu was.
Vor den Fenstern wurde es nun langsam dunkel. Plötzlich gingen die Lampen an.
„Wir müssten doch bald da sein, oder?“, meinte Hermine.
„Nein, wir fahren noch circa eine Stunde“, erklärte Ginny.
Hermine war ein bisschen überrascht. „Da habe ich mich wohl ein bisschen verschätzt.“
Ron grinste.
Ginny behielt Recht. Nach einer guten Stunde merkten sie, dass der Zug langsamer wurde und durch die Fenster konnten sie schon fast Schloss Hogwarts sehen.
„Endlich“, kam es von Harry, Ron und Hermine.
Alle fünf drängten sich auf den Gang, beladen mit ihren Tieren Pigwidgeon, Arnold und Krummbein.
Schließlich gelangten sie auf den Bahnsteig von Hogsmeade und dort sahen sie am einen Ende eine hünenhafte Gestalt, die unschwer als Hagrid zu erkennen war. Doch da so viel Schüler auf dem Bahnsteig waren, erkannte Hagrid sie nicht und nun wurden sie zum anderen Ende getrieben, wo schon viele Kutschen, von Thestralen gezogen, auf sie warteten.
Die fünf Freunde stiegen in eine der Kutschen und schon ratterten sie zum Schloss hoch.
Endlich gelangten sie zum Schlossportal, wo sie ausstiegen und die Steinstufen zur Eingangshalle hoch liefen.
Harry fand es toll, wieder in Hogwarts zu sein, doch als sein Blick in die Große Halle fiel, überkamen ihn die Erinnerungen vom Sommer. Er sah die toten Gesichter seiner Freunde ganz deutlich vor sich und auch die der anderen, die er nicht kannte. Doch bei dem Gedanken, dass Mrs. Weasley in genau dieser Halle Bellatrix Lestrange getötete hatte, stahl sich ein Lächeln auf sein Gesicht. Zwar hätte er Bellatrix Lestrange gern selbst getötet (denn schließlich hatte sie ihm seinen Paten genommen), doch sein Sieg über Voldemort befriedigte ihn genauso.
Er ging mit Ron, Hermine und Ginny zum Gryffindor-Tisch und sie setzten sich ungefähr in die Mitte der Tafel.
Viele ihrer Mitschüler beobachteten sie neugierig, doch sie ließen sich dadurch nun nicht mehr stören.
Endlich gingen die Flügeltüren der Großen Halle wieder auf und Professor McGonagall geleitete eine Schar Erstklässler in die Halle. Die neuen Schüler betrachteten alles neugierig und auch ehrfürchtig. Professor McGonagall brachte den Sprechenden Hut auf seinem dreibeinigen Stuhl und dann begann die Auswahl.
Die Gryffindors bekamen sehr viel Zuwachs, doch auch die anderen Häuser kamen nicht zu kurz.
Endlich waren alle Erstklässler verteilt und Professor McGonagall trat hinter den goldenen Stuhl der Schulleiters und begann die übliche Rede, die der Schulleiter vor Beginn jeden Schuljahres hält.
Zum Schluss sagte sie etwas, womit Harry und seine Freunde niemals gerechnet hatten:
„Besonders freue ich mich, einen Schüler wieder unter uns begrüßen zu dürfen, der letztes Jahr eigentlich seinen Abschluss hätte machen sollen, doch dieses Jahr mit einer wichtigeren Sache betraut wurde. Bitte begrüßen sie mit mir alle Harry Potter und seine tapferen Freunde Ron Weasley und Hermine Granger!“
In der Halle brach ein Beifallssturm aus, wie man ihn noch nie gehört hatte. Alle Schüler waren aufgesprungen und klatschten und jubelten.
Es dauerte eine Weile, bis Professor McGonagall wieder etwas sagen konnte.
„Guten Appetit!“
Und plötzlich erschien das Essen. Es war köstlich. Alle langten kräftig zu und jeder wurde satt.
Schließlich erschien die Nachspeise und auch hier gab es reichlich zu kosten und zu schlemmen.
Nach dem Essen geleiteten die Vertrauensschüler die Erstklässler in ihre Schlafsäle.
Harry, Ron, Hermine und Ginny folgten den anderen Schülern in den Gryffindor-Turm.
Im Gemeinschaftsraum verabschiedete sich Harry von Ginny mit einem zärtlichen Gute-Nacht-Kuss und Ron umarmte Hermine.
Dann gingen die Jungs in ihren Schlafsaal und die Mädchen stiegen die Treppe zu ihrem hoch.
Re: Brego´s Storys
Hallo Brego,
puhh da hast du dir aber viel Mühe gegeben ;) :hoch:
Du hast ja echt Talent, was das Schreiben angeht. :hoch:
Finde auch die Idee klasse, Dinge zu erzählen, die in den harry Potterbänden nicht erzählt werden, z.B. was Fawkes der Phoenix die ganze Zeit so treibt, oder wie Hedwig gelebt hat, bevor sie zu Harry Potter kam :hoch: :thans:
Danke für's Posten!! :Jg:
puhh da hast du dir aber viel Mühe gegeben ;) :hoch:
Du hast ja echt Talent, was das Schreiben angeht. :hoch:
Finde auch die Idee klasse, Dinge zu erzählen, die in den harry Potterbänden nicht erzählt werden, z.B. was Fawkes der Phoenix die ganze Zeit so treibt, oder wie Hedwig gelebt hat, bevor sie zu Harry Potter kam :hoch: :thans:
Danke für's Posten!! :Jg:
Re: Brego´s Storys
Vielen Dank für deinen Kommentar.
Es gibt aber keine Geschichte, die erzählt, wie Hedwig vor Harry Potter gelebt hat. Es geht um eine völlig andere Posteule ;)
Es gibt aber keine Geschichte, die erzählt, wie Hedwig vor Harry Potter gelebt hat. Es geht um eine völlig andere Posteule ;)
Re: Brego´s Storys
Hallo Brego,
Sorry dann hab ich die Eule wohl mit Hedwig verwechselt, der Satz hat mich irritiert.....ist auch schon ein Weilchen her, dass ich die Bände gelesen habe :oops: :lol: Aber stimmt, die Überschrift heißt ja Gizmo :shock: *Uups*. :To:
Mein bester Botenflug war vor ein paar Jahren. Mich wählt ein Junge mit dem Namen Harry Potter aus und aus dem Staunen unserer Besitzer schloss ich, dass dies ein besonderer Junge sein musste.
Sorry dann hab ich die Eule wohl mit Hedwig verwechselt, der Satz hat mich irritiert.....ist auch schon ein Weilchen her, dass ich die Bände gelesen habe :oops: :lol: Aber stimmt, die Überschrift heißt ja Gizmo :shock: *Uups*. :To:
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