Neuer Film, Viggo spielt Siegmund Freud in "the Talking Cure" (umbenannt in "A Dangerous Method")

Konstanz - Ein Hauch von Hollywood wehte in den vergangenen zwei Wochen über dem Bodensee. Kinostars wie Keira Knightley und Viggo Mortensen drehten einen Film über den Psychoanalytiker Sigmund Freud. Am gestrigen Donnerstag fiel die letzte Klappe.

Die Menschen am Bodensee kennen sich aus mit der großen Welt des Films. Bereits vor zwei Jahren wurden in Bregenz Szenen zu "James Bond - Ein Quantum Trost" gedreht. Jetzt war der kanadische Star-Regisseur David Cronenberg dran. Für sein Drama "A Dangerous Method" wählte er den Bodensee als Drehort. Als Hauptdarstellerin hat Cronenberg keine geringere als Keira Knightley ausgewählt, die spätestens seit den drei Teilen von "Fluch der Karibik" nicht mehr wegzudenken ist von der Kinoleinwand. Erzählt wird die Geschichte des Psychoanalytikers Sigmund Freud, gespielt von Viggo Mortensen, der bekannt wurde mit dem Film "Herr der Ringe". Michael Fassbender verkörpert Carl Gustav Jung, Freuds Zeitgenosse.

Und natürlich kommt auch dieser Film nicht ohne Wirrungen und Irrungen aus: Die psychisch kranke Sabine Spielrein (Keira Knightley) gerät zwischen die beiden Männer. Das Chaos komplett macht dann der berühmte Psychiater Otto Gross, dessen Rolle der französische Superstar Vincent Cassel übernimmt. Orte der Handlung sind Wien und Zürich um 1900.

"Wir konnten in Zürich nicht drehen, darum sind wir unglaublich froh, in Konstanz einen Ort gefunden zu haben, der unseren Vorstellungen entspricht", sagt Cronenberg. So ist der Bodensee seit zwei Wochen stückchenweise zum Zürichsee umgebaut worden. Das altehrwürdige Alexander-von-Humboldt-Gymnasium diente dabei als Kulisse für die bekannte Züricher Psychiatrie Burghölzli. Zahlreiche Schüler wollten sich diese kinoreife Verwandlung nicht entgehen lassen. In Scharen strömten sie zum Drehort und ergatterten Autogramme von Keira Knightley.

Das Drehset war großräumig abgesperrt

"Das konnten wir wirklich nicht erwarten. Aber sie hat gewinkt und uns angelächelt", sagt die 14-jährige Julia Schulz und kann sich glücklich schätzen. Denn die Drehorte waren eigentlich weiträumig abgesperrt worden. "Es würde einfach stören, wenn Schaulustige Fotos schießen oder rufen", sagt Roman Beger vom Sicherheitsdienst. Wer sich ruhig verhielt, durfte sich aber am Rand der Dreharbeiten aufhalten und ein paar Blicke erhaschen. Nicht ganz so begeistert zeigten sich einige Anwohner. Sätze wie "Alles nur wegen Hollywood" oder "Verrückt, was da für ein Aufwand betrieben wird" mischten sich unter die lobenden Stimmen.


Für einen Studenten der Uni Konstanz lohnte sich der Auftrieb aus Hollywood. Julian Laitenberger wurde bei einem Komparsen-Casting für den Konstanzer Tatort für eine kleine Rolle in dem Keira-Knightley-Film entdeckt. "Auf einmal klingelte das Telefon und sie sagten, sie hätten eine kleine Rolle für mich", erinnert sich der 22-Jährige. So kam es, dass er in aller Frühe neben all den Stars auf dem restaurierten Schaufelraddampfer DS Hohentwiel in Bodman seinen Einsatz hatte. "Das Team ist unglaublich nett, auch die Schauspieler. Keira Knightley stand nur einen Meter neben mir", sagt Laitenberger. Er freut sich jetzt schon auf Februar 2011, dann soll der Film im Kino erscheinen.

Mit viel Liebe zum Detail wurde die schönste Straße in Konstanz, die Seestraße, seit Mittwoch umgebaut und für die Öffentlichkeit gesperrt. Lampen wurden abmontiert und ausgetauscht, Schotterkies auf den Teer geschüttet, Pferdekutschen säumten den Weg, Autos aus der Jahrhundertwende standen am Straßenrand. "Ein Plus für den Bodensee im Vergleich zum Zürichsee ist dabei, dass die Ufer nicht derart verbaut sind, so dass der alte Eindruck mit weniger Aufwand hergestellt werden kann", sagt Rachel Kennedy, Pressesprecherin am Drehort. Den Stars jedenfalls schien es hier zu gefallen. So traf man Michael Fassbender am Donnerstagnachmittag in der Konstanzer Fußgängerzone ganz entspannt in einem Café. Keira Knighley aß in Überlingen zu Abend. Dort, wo sie während der Dreharbeiten auch übernachtete.

Am Donnerstagabend kam das gesamte Filmteam mit allen Beteiligten in Meersburg zu einer großen Abschiedsfeier zusammen. Am heutigen Freitag verlässt das internationale Filmteam Deutschland und den See. Die Konstanzer nehmen das gelassen. Alle reden zwar darüber, aber keiner wird hysterisch. Sie mögen ihre Stadt und ihren See, "warum soll das nicht den Leuten aus Hollywood gefallen", sagt ein Rentner am Rande des Filmsets und ging weiter durch die wieder freigegebene Seestraße.

Der neue Film von David Cronenberg A Dangerous Method über den Hohepriester der Psychoanalyse, Dr. Sigmund Freud, wird vermutlich auf der Berlinale im Februar 2011 erstmals öffentlich vorgeführt. So ließ es zumindest Filmkomponist Howard Shore verlauten, der momentan am Soundtrack des Films bastelt und wegen des Termins bei der Berlinale bis Ende November mit den Arbeiten fertig sein will. Die Rolle des Sigmund Freud spielt Viggo Mortensen (siehe Foto links), weitere Hauptrollen sind mit Michael Fassbender als Arzt Carl Gustav Jung und Keira Knightley als deren Patientin Sabina Spielrein besetzt.
Vor kurzem hatte ich ja bereits die Produktion A DANGEROUS METHOD erwähnt, möchte aber an dieser Stelle den Film ein wenig genauer vorstellen. Unter der Regie von David Cronenberg, der hier wieder mit seinem Lieblingsdarsteller Viggo Mortensen arbeitet, erzählt der Film die Geschichte der Sabine Spielrein (Keira Knightley), einer jungen russischen Jüdin, die unter hysterischen Anfällen leidet und sich deshalb in die Behandlung des Schweizer Arztes Carl Gustav Jung (Michael Fassbender) begibt. Während der psychoanalytischen Sitzung nach der Methode Sigmund Freuds (Viggo Mortensen), den Jung regelmäßig konsultiert, kommen Arzt und Patientin sich näher. Auch Freud selbst kann den Reizen der Sabina Spielrein nicht widerstehen, als diese nach ihrer Heilung bei ihm als Psychoanalytikerin anlernen will. Hinzu kommt noch ein weiterer Patient namens Otto Gross (Vincent Cassel), der die Verhältnisse zusätzlich verkompliziert.

Das Drehbuch basiert auf der Vorlage des Theaterstücks The Talking Cure von Christopher Hampton, der auch selbst am Drehbuch zum Film beteiligt war. Übrigens sollte zunächst eigentlich Christoph Waltz die Rolle des Sigmund Freud übernehmen, er hat aber das Projekt beizeiten verlassen und dreht ja nun Drei Musketiere.

Lido competition berths are set for Roman Polanski's "Carnage," David Cronenberg's "A Dangerous Method" ....

Die siebenwöchigen Studio-Dreharbeiten für "A Dangerous Method" fanden bis Ende Juni 2010 in den MMC Studios 53 und 41 des Coloneum in Köln statt. Dort wurden die vielen aufwändige Bauten für den Film realisiert. Zu den Motiven zählten Außen- und Innenansichten von C.G. Jungs Villa, Jungs Züricher Klinik "Burghölzli", die Gangway zum Luxusliner "SS Washington", Sabina Spielreins Apartment und Sigmund Freuds Apartment.